Beiträge mit dem Schlagwort: afrikanische Kultur

Wir bleiben in Berlin


Wie gesagt: Es ist kein Wunder, dass die Forscher über Afrika nicht zuletzt in Berlin zu Hause sind. Auf das Wirken großer Wissenschaftler wie Adolf Bastian und Rudolf Virchow, die im Jahr 1869 die „Berliner Gesellschaft für Anthropologie“ mitbegründeten, habe ich ja schon hingewiesen.

An der Freien Universität ist die Disziplin Ethnologie seit ihrer Gründung 1948 verankert und hat hier eine wechselreiche Geschichte durchlaufen. Wichtig war da bei nach eigener Aussage der Fokus auf die Regionalforschung und die Tatsache, interdisziplinär zu arbeiten.

Das Institut für Sozial- und Kulturanthropologie (früher „Institut für Ethnologie“)  befindet sich heute im Landoltweg in einer Villa mit Garten, die wenige Schritte von den Hauptgebäuden der Freien Universität sowie der Großen Mensa entfernt liegt. Im Jahr 2013 wurde ein weiteres Villengebäude in der angrenzenden Thielallee bezogen, in dem sich vorwiegend Büros von Lehrenden und anderen Mitarbeitern befinden.

Auch die Universitätsbibliothek und die Bibliotheken des Fachbereichs Politik- und Sozialwissenschaften, in die die ethnologische Sammlung im Jahr 2007 eingegliedert wurde, befinden sich in Laufnähe. Viele Studierende kommen regelmäßig ans Institut, um Lehrveranstaltungen zu besuchen oder sich im Rahmen des studentischen Cafés „goldfish“ bzw. im Institutseigenen Garten zu treffen. Neben den Studiengängen Sozial- und Kulturanthropologie wird am Institut für Sozial- und Kulturanthropologie der englischsprachige weiterbildende Master-Studiengang Visual and Media Anthropology angeboten. Alle drei Studiengänge vermitteln den Studierenden eine qualifizierte, an aktuellen Fachdebatten und globalen Problemen orientierte universitäre Ausbildung. So steht es zumindest auf der Homepage.

Regionalen Schwerpunkte setzen das östliche und südliche Afrika. Bei der Forschung spielen häufig Migrationszusammenhänge im europäischen Umfeld eine Rolle. Fünf Arbeitsstellen – Anthropologie der Emotionen, Medizinethnologie, Umweltanthropologie, Katastrophenforschung, Visuelle und Medienanthropologie – stellen, zusammen mit der Religionsethnologie und der Politik- und Rechtsanthropologie, übergreifende Forschungsschwerpunkte des Instituts dar.

Durch zahlreiche Drittmittelforschungsprojekte gehört das Institut für Sozial- und Kulturanthropologie nach eigener zu einem der forschungsstärksten Institute in Deutschland und verfügt ferner über viele internationale Netzwerke zu Partneruniversitäten im Ausland.

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Forschung über Afrika in Berlin


Berlin ist seit langer Zeit ein Zentrum der Kulturwissenschaften. Berühmte Namen wie Humbold oder Virchow sollen hier als Beispiel dienen. Da ist es eine klare Sache, dass auch Afrika in den Fokus der Forscher gerückt ist. Die deutsche Nachkriegsgeschichte wiederum ist schuld daran, dass es gleich zwei Universitäten in der Stadt gibt, die es gut mit dem Kontinent meinen. Eine steht im Westen, eine im Osten der Stadt.

Wollen wir mit der Humbold-Universität beginnen. Sie hat eine lange Geschichte – und steht im Osten der Bundeshauptstadt. Sie beherbergt das Institut für Asien- und Afrika-Wissenschaften. Seine Geschichte geht zurück ins 19. Jahrhundert. 1887 wurde das als Dolmetscherschule gegründete Seminar für Orientalische Sprachen eröffnet. Es sollte der wirtschaftlichen Expansion nach Asien dienen. Bald richtete sich der Blick auch nach Afrika. Nach dem Krieg entwickelte sich das Institut in seiner heutigen Form. Im Seminar für Afrikastudien werden drei Disziplinen angeboten: Geschichte Afrikas, Afrikalinguistik und afrikanische Literaturen und Kulturen. Es gibt also eine eigene Professur für die Geschichte Afrikas. Was einem Historiker wie ich es einer bin selbstveständlich besonders gut gefällt. Für alle diese Sparten sind die Sprachen von großer Bedeutung. Derzeiht werden Swahili, Sotho und Hausa gelehrt. „Im Seminar für Afrikawissenschaften verstehen wir afrikanische Geschichte als Teil der Weltgeschichte.

Wie jede andere Region der Welt hat der Kontinent im Laufe der Jahrtausende ganz eigene Formen gesellschaftlichen Zusammenlebens und der Betrachtung von Welt hervorgebracht. Wie jede andere Region der Welt war Afrika eingebunden in vielfältige Austauschprozesse. Was wir Europäer in der Vergangenheit oftmals als so anders beschrieben haben, erweist sich heute bei genauerem Hinsehen als durchaus vergleichbar mit Phänomenen, die wir auch andernorts beschreiben können gelehrt.“ So steht es auf der Internetseite des Instituts. Dem habe ich nichts hinzuzufügen. Die Historiker schauen übrigens sehr weit zurück in die Vergangenheit. So läuft derzeit in Forschungsprojekt über Dinosaurier in Ostafrika.
Im Bereich Literatur reicht die Spannbreite von der mündlichen Erzählkunst bis hin zum Theater der Gegenwart. Im Bereich der Sprachen lernen die Studenten, die Grammatik vieler afrikanischer Dialekte zu untersuchen.

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Yoruba – die lebensfrohen Künstler


Afrikaner ist gleich Afrikaner. Das denkt vielleicht so eine rechte Dumpfbacke. Stimmen tut es selbstverständlich nicht. Genauso wenig wie alle Deutschen gleich sind. Versucht doch Mal, einen Bayern und einen Ostfriesen in einen Topf zu werfen. Da würden sich beide ganz schön bedanken.

Nein, in Afrika gibt es unzählige verschieden Volksgruppen mit einer eigenständigen und interessanten Kultur. Es wird höchste Zeit, dass ich Euch die vorstelle. Da ich mich in Westafrika – und besonders in Nigeria – am besten auskenne, fange ich dort an.

Die Yoruba gelten als lebensfrohes und stolzes Volk. Sie leben vor allem im südwestlichen Landesteil des heutigen Nigerias. Wir finden sie aber auch in Benin oder Togo. Der schlimme, schlimme Sklavenhandel hat darüber hinaus dafür gesorgt, dass Yoruba auch in Amerika und der Karibik leben. Das Yorubaland besteht aus mehreren Königreichen, die bis zum heutigen Tag bestand haben. Deren Chefs, Oni, Alafin oder Oba genannt, sind nach wie vor angesehen und werden von Politikern nach wie vor geachtet. Ob das Wort Königreich jetzt wirklich stimmt, bleibt dahingestellt. Es gibt im Deutschen schlichtweg keinen anderen Begriff.

Nach ihrer eigenen Überlieferung stammen die Yoruba aus dem Nordosten – wahrscheinlich aus dem Gebiet zwischen Tschadsee und Oberägypten. Bis zum Jahr tausend nach Christus sollen sie in den Süden gekommen sein. Ife war ihr erstes Zentrum. Nie bildeten sie einen zusammenhängenden Staat. Immer waren es einzelne Städte am Rand des Regenwaldes, die miteinander in Konkurrenz standen. Ife war auch das kulturelle Zentrum. Dort gab es sogar ein Orakel – ähnlich dem in Delphi in Griechenland.

Die Yoruba sind vor allem für ihr Kunsthandwerk bekannt. Die Bronze- und Terakottafiguren aus Ife sind weltbekannt. Diese Handwerkskunst ist Jahrhunderte alt. Viele Kunstwerke aus Yoruba-Händen zieren heutzutage Museen auf der ganzen Welt.

Wichtig war und ist außerdem die Landwirtschaft. Die Yoruba haben sich als Exporteure von Kakao einen Namen gemacht. Sie sind jedoch vor allem als Händler bekannt. Im 19. Jahrhundert haben sie sich früh den protestantischen Missionaren geöffnet. Deshalb sind viele unter ihnen bis zum heutigen Tag Christen. Überhaupt sind sie bereitwillig auf die Europäer, die als Kolonialherren kamen, zugegangen. Sie haben häufig europäische Schulen besucht und gehören deshalb bis heute zur Elite Nigerias.

In ihrer traditionellen Religion gibt es einen Hauptgott namens Olorun oder Olodumare. Es ist der Schöpfer der Welt. Wie bei vielen anderen afrikansichen Völkern aber auch gibt es darüber hinaus eine Vielzahl von weiteren Gottheiten.

Es ist jetzt nicht so einfach, so ohne weiteres deutschsprachige Literatur über die Yoruba zu bekommen: Zu empfehlen wären aber diese zwei Werke: Nigeria – Reiseführer mit Landeskunde von Eberhard Stahn. Und Schwarze Königreiche. Völker und Kulturen Westafrikas von Eno Beuchelt und Wilhelm Ziehr.

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In Leipzig gibt es Afrika schon lange.


Nachdem wir schon Universitäten, die sich mit Afrika beschäftigen, im Süden, Westen und Norden besucht haben, ist jetzt der Osten an der Reihe. In Leipzig begann die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Kontinent bereits im 19. Jahrhundert. Heutzutage hat sich längst das Institut für Afrikanistik etabliert.

Wie an anderen Orten wurde auch in Leipzig die akademische Beschäftigung mit Afrika wesentlich durch den kolonialen Kontext des späten 19. Jahrhunderts angestoßen. Die Menschen stellten erstaunt fest, dass es auch auf andern Kontinenten Menschen mit Kultur gibt. Da schau her!

In Leipzig entwickelte sich die Afrika-Forschung zunächst im Rahmen von an der Universität angesiedelten Einzeldisziplinen, namentlich der Sprachwissenschaft, Ethnologie und Geographie: Der Sprachwissenschaftler Hans Stumme half mit, die Orientalistik mit afrikanischen Sprachen zu erweitern. 1930 ein „Institut für Afrikanische Sprachen“ eingerichtet. Außerdem gab es eine Professur für „Anthropologie, Ethnographie und Praehistorie“. Schließlich fand Afrika auch im Rahmen der 1915 geschaffenen Professur für „Kolonialgeographie und Kolonialpolitik“ verstärkt Beachtung.

Nach einem Brachliegen der Afrika-bezogenen Lehre und Forschung in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg rückte Afrika durch die Unabhängigkeitsbewegungen ab Ende der 1950er Jahre  wieder in den Fokus des politischen und wirtschaftlichen Interesses – und fand damit erneut Eingang in die Lehr der Universität Leipzig.

Ab 1960 wurde Leipzig – in Abgrenzung zu der stark linguistisch geprägten Afrika-Forschung an der Berliner Humboldt-Universität – als multidisziplinär und marxistisch-leninistisch ausgerichtetes Zentrum der Afrika-Forschung in der DDR ausgebaut.

Seit 1993 besteht ein Institut für Afrikanistik, das mit den drei bis heute existierenden Professuren ausgestattet wurde. Mitte der 1990er Jahre wurde der Aufbau-Studiengang „Small Enterprises Promotion and Training“ (SEPT) hinzugefügt.

Neben dem Erlernen afrikanischer Sprachen (Kiswahili und Hausa) können sich die Studenten in Leipzig mit folgenden Themen auseinandersetzen: afrikanische Literatur, Geschichte und Kultur des Kontinents, Gesellschaft, Politik und Wirtschaft des Kontinents. Sie erhalten unter anderem Einblick in die Geschichte verschiedener Regionen, über die Entwicklung der Sprachen oder auch über Handelsbeziehungen in Afrika.

Es gibt Kooperationen mit Universitäten in Äthiopien, Südafrika und Kamerun. Die Studierenden sind durchaus aufgerufen, einen Teil ihres Studiums an diesen Unis zu absolvieren.

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Noch mehr Interessantes über Afrika


Es gibt jede Menge Interessantes aus Afrika zu berichten. Mir muss man das nicht sagen. Und wer es mir nicht glaubt: Schaut doch einfach Mal bei Africa Facts vorbei. Die Macher dieser Internetseite – die leider im Verborgenen bleiben – haben sich zur Aufgabe gemacht, die Menschen neugierig zu machen auf den Kontinent.

Dabei geht es ihnen nicht so sehr um politische oder historische Nachrichten. Sie unterscheiden vor allem Attraktionen, Kunst, Kultur – und afrikanisches Essen. Letzteres könnte jetzt auf den ersten Bissen – entschuldigung: auf den ersten Blick – etwas kurios erscheinen. Jedoch geht bekanntermaßen Liebe durch den Magen. Deshalb passt das schon. Das wir uns in Afrika verlieben können, das steht ja nun mal fest.

Hinter der Überschrift afrikanisches Essen verbergen sich letztendlich 15 typische Afrikanische Gerichte mitsamt dem Rezept. Beine nigerianischen Favoriten darunter – Jollof Rice und Egusi Soup fehlen dabei nicht. Es ist schlichtweg eine kulinarische Reise in alle vier Himmelsrichtungen in Afrika.

In der Tat sehr interessant ist die Zusammenstellung afrikanischer Nachnamen – gemeinsam mit ihrer englischen Übersetzung. Und wer es will, kann in afrikanische Hochzeitsrituale eintauchen. All das findet sich in der Kategorie Kultur.

Unter Kunst verstehen die Macher der Seite vor allem Schmuck. Sie zeigen typische Ringe und Ketten des farbenfrohen Kontinents. Darunter sind sogar Stücke aus Elefantenhaar.

Es fehlen nicht Ausführungen über landschaftliche Schönheiten wie die Kalahari-Wüste und Interessantes über die großen afrikanischen Ströme wie den Kongo und den Nil. Der Freund Westafrikas, der ich nun Mal bin, vermisst hier den Niger. Aber was soll’s. Seien wir nicht päpstlicher als der Papst.

Abgerundet wird das Angebot an Infos durch Fakten aus verschiedensten Bereichen. Ob die alle Stimmen? Ihr könnt es ja nachprüfen und so gleich noch einmal etwas über Afrika lernen. Da steht zum Beispiel, dass Marokko das am meist besuchteste Land ist. Das Al-Ahly aus Ägypten der reichste Fußballclub des Kontinents ist oder das es in Somalia seit 2014 Geldautomaten gibt. Ob man das jetzt alles wissen muss? Das mag der geneigte Leser selber entscheiden. Sinnvoll ist sicherlich die Zusammenstellung aller afrikanischer Staaten, ihrer Flaggen und den wichtigsten Daten zu den Ländern.

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Vom Norden in den Süden geblickt


Forschung und Lehre über Afrika, afrikanische Sprachen und afrikanische Kultur hat in Hamburg schon eine lange Tradition. Die Stadt ist ein weiterer „Hotspot“ für Studenten und Studentinnen, die sich für Afrika interessieren. Um dieses neudeutsche Wort einmal zu verwenden. Vielleicht ist es ja kein Zufall, dass auch der Afrikaverein der deutschen Wirtschaft dort seinen Sitz hat.

Bereits 1909 wurde am Hamburger Kolonialinstitut ein Lehrstuhl für afrikanische Sprachen eingerichtet. Damit zählt die Abteilung für Afrikanistik und Äthiopistik zu den wissenschaftlichen Einrichtungen, die älter sind als die Hamburger Universität selbst. Was mit einer Afrikanistik-Professur am Seminar für Kolonialsprachen begann, hat sich schnell zu einer eigenständigen akademischen Disziplin entwickelt und ist seit Gründung der Universität 1919, zunächst als Seminar für afrikanische Sprachen und nach diversen Umbenennungen nun als Abteilung für Afrikanistik und Äthiopistik des Asien-Afrika-Instituts in Forschung und Lehre etabliert.

Bis zum heutigen Tag ist die Hamburger Uni die einzige in ganz Deutschland, bei der die Forschungen über Äthiopien so im Mittelpunkt stehen. Seit 1970 hat dieser Bereich mehr und mehr an Bedeutung gewonnen.
Mit der Geschichte der Forschungen in Hamburg sind die Namen so bekannter Afrikanisten wie Carl Meinhof, August Klingenheben und Johannes Lukas verbunden. Lukas hat eine Reihe von Schülern herangebildet, die bis in die jüngste Vergangenheit das Fach an deutschsprachigen Universitäten vertraten. So weiß es die Chronik der Hamburger Uni.

Konkret wird der Studiengang „Afrikanische Sprachen und Kulturen“ angeboten. Bei den Sprachen stehen Amharisch, Hausa und Swahili im Mittelpunkt. Letztendlich wird damit der gesamte Kontinent abgedeckt. Es sind wichtige Sprachen im westlichen und östlichenTeil Afrikas sowie in Äthiopien. Ein Aufenthalt in Afrika südlich der Sahara während des Studiums ist obligatorisch.

Im Rahmen der Forschung kümmern sich die Afrika-Experten aus Hamburg nicht zuletzt um textliche Quellen aus Afrika. So haben sie beispielsweise christliche und islamische Texte aus Äthiopien digital erfasst und gesichert. Sie beschäftigen sich mit afrikanischer Literatur und vielem mehr.

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Tolle Ansichten über Afrika


Ja – manchmal schimpfe ich hier richtig. Wenn ich mich darüber aufrege, dass sich niemand um das echte Afrika schert. Nur negative Meldungen rausgehen. Afrika als ein Kontinent dargestellt wird, der nur aus Krisen und Katastrophen besteht. Und dann freue ich mich doch – wenn ich Gleichgesinnte finde, die mit mir gemeinsame Sache machen wollen.

Jüngst erst war es wieder soweit, als ich mich auf twitter herumgetrieben habe. Da gibt es eine neue Aktion. Wer den Hashtag theafricathemedianevershowsyou eingibt, bekommt exakt das gezeigt. Entschuldigung – ich übersetzte das Teil mal: Dieser englische Satz heißt auf Deutsch: Afrika, das Dir die Medien nie zeigen.

So ist es auch. In den Medien..halt! Das habe ich eingangs ja schon beklagt. Also, was passiert: Menschen, denen Afrika wie mir am Herzen, posten Bilder und Infos über das wunderbare, das farbenfrohe, das echte Afrika.

Das geht schon einmal damit los, dass viele Schnappschüsse in die Welt geschickt werden, die zeigen: Afrika ist ein Kontinent wie jeder andere auch, es gibt viel mehr als nur Elendsquartiere. Auch wenn die Afrikaner das ehrlicherweise selber manchmal glauben mögen.

Es werden Geschichten über erfolgreiche Afrikaner getwittert. Sei es ein Surf-Star oder ein Mensch, der sich im Wirtschaftsleben durchgesetzt hat. Oder es gibt Hinweise über interessante Berichte in den Medien. Hin- und wieder gibt es die ja tatsächlich.

Mein Tipp für heute ist also: Ab mit Euch auf die Twitterseite und schaut Euch einfach einmal um. Gebt den Hashtag theafricathemedianevershowyou ein und entdeckt viele interessante Seiten des Kontinents, die Ihr vielleicht noch nicht gesehen habt.

Wie auch immer: Die Initiative ist es auf alle Fälle wert, sie zu unterstützen. Also: Wenn auch Tweets dieser Art unter die Finger kommen: sofort weiterverbreiten. Oder noch besser: Geht bewusst auf die Suche danach und schickt sie um die Welt!

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Viel Afrika in Frankfurt


Eigentlich ist das ja ganz schön: Es gibt doch tatsächlich einige Städte in Deutschland, die sich wahrlich Zentren der Afrikaforschung nennen dürfen. Köln etwa habe ich Euch schon vorgestellt. Frankfurt gehört mit dazu. An der Goethe-Universität gibt es die Möglichkeit, Afrikanistik zu studieren. Die Schwerpunkte liegen hier auf den Sprachen Hausa, Swahili und Fula. Wer in Frankfurt Afrikanistik studiert, der hat gut e Chancen, den afrikanischen Kontinent schon als Student zu betreten. Sagen die Mitarbeiter des Instituts doch, wie wichtig die Kontakt mit dem Kontinent für die Studierenden ist. Es gebe engen Kontakt mit afrikanischen Universitäten.

Das ist aber längst noch nicht alles, was Frankfurt zu bieten hat. Es gibt das Zentrum für interdisziplinäre Afrikaforschung – kurz ZIAF genannt. Das ist ein Zusammenschluss von Wissenschaftlern aus sieben Fachbereichen der Universität Frankfurt. Auf deren Internetzseite finden sich Informationen über die Geschichte der Afrikaforschung in Frankfurt, die Aufgaben und Aktivitäten des Zentrums, afrikabezogene Veranstaltungen, Lehrangebote und Forschungsprojekte und zahlreiche weiterführende Links. Diese Forscher haben Lob verdient und mich an ihrer Seite. Sie zeigen, wie umfangreich sich Wissenschaftler und Studenten in Frankfurt mit Afrika beschäftigen. Der Kontinent ist Thema bei folgenden Studienfächern – neben der Afrikanistik: Anglistik, Ethnologie, Politikwissenschaft, Geographie, Archäologie und Archäobotanik, Humangeorgraphie und Paläobiologie.

Hier muss gesagt werden, dass sich nicht zuletzt Frankfurter Archäologen um Professor Peter Breunig um die Vorgeschichte der Gegend um den Tschadsee verdient gemacht haben. Breunig gehört zu einem der führenden Wissenschaftler, was die Vorgeschichte Westafrikas betrifft. Hut ab!

Und dann gibt es noch das Frobenius-Institut. Es ist benannt nach dem deutschen Afrikaforscher Leonhard Frobenius. Die Aufgabe der Einrichtung ist es, ethnologische, historische und prähistorische Forschungen zu betreiben. Seit der Gründung steht Afrika hier im Mittelpunkt. Im Blickfeld liegen aber auch Süd- und Südostasien, Australien, Süd- und Nordamerika sowie Ozeanien.

Es gibt zwar – abgesehen von Vorträgen – keine Lehrveranstaltungen für Studenten. Allerdings gibt es eine imposante ethnographische Sammlung. Sie umfasst etwa 5500 Objekte, mehrheitlich Gegenstände aus dem Bereich der Alltagskultur afrikanischer Gesellschaften. Einen besonderen Sammelschwerpunkt bildet die Keramik (etwa 1300 Objekte). Außerdem gibt es ein afrikanisches Mythen- und Märchenarchiv, ein Bilderarchiv, ein Felsbildarchiv, ein Fotoarchiv, ein mythologisches Bilderarchiv und ein prähistorisches Bilderarchiv. Dazu eine umfangreiche Bibliothek. Was also will der angehende Afrikaforscher mehr?

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Mainz als Hochburg Afrikas


Mainz ist eine Hochburg des Karnevals. Was mich jetzt nicht besonders beeindruckt. Ich bin eher ein Faschingsmuffel. Verkleiden? Das ist nichts für mich. Oftmals ist die Fröhlichkeit dabei doch arg aufgesetzt. Ganz anders sieht das bei der Afrikanischen Lebensfreude aus. Die ist echt. Und so beschäftige ich mich viel lieber mit der Kultur Afrikas. Wobei ich dabei aber auch ganz gut aufgehoben wäre in Mainz. Genauer gesagt am Institut für Ethnologie und Afrikastudien der dortigen Universität.

Dort gibt es eine große Bandbreite an angebotenen wissenschaftlichen Sparten Rund um Afrika. Das beginnt bei klassischen Themen der Ethnologie und der Afrikanistik, erstreckt sich weiter über Politik und umfasst auch moderne, populäre Kultur. Zu nennen wären hier Literatur, Musik, Theater und Film. Es gibt sogar ein African Music Archive.

Schon während des Studiums können dabei die jungen Männer und Frauen Afrika erleben. Beispielsweise gibt es im kommenden Jahr ein Projekt für Master-Studenten, das sich mit Nationalfeiern in Afrika beschäftigt. Es gibt Forschungsreisen in die Elfenbeinküste und nach Ghana. Die Studenten können hautnah die Feiern miterleben. Aber auch, wie sie vorbereitet werden.

Allein dieses Detail zeigt: In Mainz Afrika zu studieren ist sicherlich sehr interessant. Aber es gibt noch mehr. Erinnern wir uns an das Musikarchiv, das ich eingangs erwähnt habe. Es besteht seit 1991 und beinhaltet eine in Deutschland einzigartige Sammlung moderner afrikanischer Musik auf Tonträgern unterschiedlicher Formate (Schellack- und Vinylschallplatten, Audio- und Videokassetten, CD‘s und DVD‘s). Der derzeitige Bestand des Archivs liegt bei rund 10 000 Tonträgern, die zum Teil bis in die 1940er Jahre zurückreichen. Regionale Schwerpunkte bilden Äthiopien, Ghana, Kamerun, Kongo, Kenia, Nigeria und Tansania.

Darüber hinaus befinden sich mehr Bestände aus nahezu allen Ländern Afrikas südlich der Sahara in der Sammlung, die durch Zukäufe weiterhin im Aufbau befindlich ist. Mehrere tausend Zeitungsausschnitte werden in der nach Ländern, Musikstilen und Musikern sortierten Ausschnittsammlung aufbewahrt. Die Artikel, Berichte, Interviews und Schallplattenbesprechungen bieten einen reichen Fundus an Hintergrundmaterial, der vor Ort eingesehen werden kann.

Das ist aber immer noch nicht alles: Es gibt außerdem die Jahn-Bibliothek für afrikanische Literatur. Sie beherbergt eine einzigartige Sammlung literarischer Werke in über achtzig Sprachen, darunter die ehemaligen Kolonialsprachen ebenso wie eine sehr große Zahl afrikanischer Sprachen. Wer von Anfang an bei meinem Blog mit dabei ist, der weiß: Ich stehe voll auf Bücher, freue mich also vor allem darüber.

Neben Klassikern der verschiedenen literarischen Traditionen Afrikas umfasst die Sammlung zeitgenössische Literatur international renommierter afrikanischer Autorinnen und Autoren, aber auch zahlreiche unbekanntere, lokal produzierte Werke. Als Forschungseinrichtung gehört die Jahn-Bibliothek für afrikanische Literaturen zum Institut für Ethnologie und Afrikastudien, als Bibliothek ist sie Teil der Bereichsbibliothek Ethnologie und Afrikastudien der Universitätsbibliothek Mainz.

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Noch mehr Afrikaforscher aus Köln


Ich habe es voriger Woche ja schon gesagt: Köln ist ein Mittelpunkt der Forschung über Afrika zumindest in Deutschland. Und ein Zentrum für die Studentinnen und Studenten, die sich dafür interessieren. Weil es eben mehrere Institute gibt, die sich der Wissenschaft über Afrika verschrieben haben. Das schon vorgestellte Institut für Afrikanistik ist nur eines davon. Heute besuchen wir das Institut für Ethnologie in Köln.

Setzten sich Afrikanisten vor allem mit den Sprachen des Kontinents auseinander, geht es den Ethologen vor allem um Kultur und Gesellschaft von Volksgruppen geht. Das Kölner Institut gehört zu denen, die sich den afrikanischen Kontinent als Schwerpunkt herausgepickt  hat. Grundsätzlich geht es den Forschern in Köln darum, sozialwissenschaftliche Fragen zu beantworten. In diesem Wintersemester stehen West- und Südafrika besonders im Fokus.

Und dann gibt es in Köln noch die Buddler und Schaufler. Diejenigen, die in der Erde wühlen, um Interessantes aus der Frühzeit der Menschen zu erfahren. Gemeint sind die Archäologen. Wer meinen Texten schon länger folgt, der weiß, dass mir die besonders am Herzen liegen. Ich mich im Grunde als einer von ihnen bezeichne. In Köln ist es nun so, dass die Archäologie des afrikanischen Kontinents einen Schwerpunkt des Instituts für Ur- und Frühgeschichte bildet. Das ist schon so etwas wie ein Alleinstellungsmerkmal der Einrichtung.

Es gibt die Forschungsstelle Afrika als eine Abteilung des Instituts. Derzeit gibt es sechs Forschungsprojekte in Ägypten, im Tschad, im Sudan, im Kongo und in Namibia. Diese wissenschaftlichen Untersuchungen schlagen sich in zahlreichen Lehrveranstaltungen für die Studentinnen und Studenten nieder.

Partner der Forschungsstelle ist das Heinrich-Barth-Institut. Der Name Heinrich Part sagt Euch hoffentlich etwas. Denn die Gesellschaft gleichen Namens habe ich Euch ja schon vorgestellt. Dieses Institut widmet sich 1963 der umwelt- und kulturgeschichtlichen Forschung in den Wüstengebieten von Afrika. Das erstreckt sich von der Dokumentation von Felsbildern bis zum Versuch, das Natur- und Kulturerbe des Kontinents zu erhalten.

Die Lehrveranstaltungen für die Studentinnen und Studenten sind vielfältiger Natur: Es geht dabei um die Klimageschichte Afrikas, um Grabungsbefunde aus Afrika oder auch um Keramik aus Zentralafrika.

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