Monatsarchiv: November 2015

Nur Bestes aus Afrika


Informieren – Unterrichten – Inspirieren. So steht es über der Internetseite von Nunnovation. So nennt sich ein Internetseite, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, gute Nachrichten aus und über Afrika zu verkünden. Genau gesagt nennt sich das Projekt Africa’s Innovation & Goot News Magazin. Das ist eine gute Sache – ohne jeden Zweifel. Das denken anscheinend auch die 29 000 Follower, die das Magazin über Twitter folgen. Denn die so genannten schlechten Nachrichten verbreiten genügend Stellen in der Welt.

Es ist zwar ein wenig schwierig, bis man auf der Seite den richtigen Überblick hat. Was jetzt aber auch nur an mir selbst liegen könnte. Wie auch immer: Die Idee ist gut. Und ein Blick auf die Seite zeigt. Es gibt ja wohl in der Tat genügend Positives über den Kontinent zu berichten.

Es gibt einen Bereich Aktuelles: Da gibt es dann die neuesten positiven Fakten. Wie etwa Trash into Treasure. Was übersetzt so etwas wie Müll in einen Schatz Verwandeln heißt. Es geht dabei um alte Reifen, aus denen Schuhe gefertigt werden. Ob nun die Tatsache, dass es in Ruanda einen Flughafen für Drohnen gibt, vermeldet werden muss? Wie auch immer.

Grundsätzlich gibt es verschiedene Bereiche. Ganz so wie in einer richtigen Zeitung. Und das ist gut so. Es geht dabei um Soziales, Wirtschaft, Livestyle und Technik. Immer wieder scheinen auch Artikel auf, die sich mit den Erfolgen von Afrikanern in ihrem Beruf beschäftigen.

Es gibt außerdem Videos und Podcasts. Wer will, kann sich einen regelmäßigen Newsletter bestellen. Durchaus positiv: Der Zugang zu den Inhalten ist umsonst. Er kostet nichts. Das ist ja beispielsweise bei deutschen Online-Medien mittlerweile nicht immer der Fall. Dabei hält sich die Werbung angenehme zurück. Sie fällt zumindest nicht sofort ins Auge. Ein Nachrichtenarchiv macht das gute Angebot komplett.

Hinter der Aktion steckt die Nunnovation Africa Foundation. Sie hat ihren Sitz in Midrand. Das ist eine ehemals selbstständige Stadt in Südafrika. Mittlerweile ist sie ein Stadtteil von Johannesburg.

Kategorien: Information, Internet, Nachrichten, Startseite | Schlagwörter: , , | Hinterlasse einen Kommentar

Forschung über Afrika in Bern


Im Jahre 1966 als ethnologisches Seminar in der Altstadt von Bern gegründet, entwickelte sich dieses zu einem der größten Institute im deutschsprachigen Raum mit vier ordentlichen Professuren, einer Assistenzprofessur, Assistierenden und wechselnden Lehraufträgen, welche ungefähr 360 Studierende betreuen.

Im Zentrum des Studiums steht der Erwerb der Fähigkeiten, kulturelle Logiken zu entschlüsseln und das Handeln von Menschen in sozialen Kontexten zu analysieren. Es geht also darum, herauszufinden, warum sich Menschen unter bestimmten Verhältnissen entsprechend verhalten. Dabei wird auch die kritische Auseinandersetzung mit den eigenen Vorstellungen und Gewissheiten gefördert.

Am Institut für Sozialanthropologie wird über aktuelle und politisch relevante Themen wie Klimawandel, Land Grabbing, Menschenrechte und Staatsgrenzen, Arbeit in prekären Verhältnissen, transnationale Produktion, globale soziale Bewegungen, die Rolle neuer Medien für die Produktion kultureller Identität genauso wie über klassische Themen des Gabentausches, der Verwandtschaft, der religiösen Praxis oder der Ökologie geforscht.

Das Institut bietet ein Bachelor-Studienprogramm für die grundständige Ausbildung, zwei Master-Studienprogramme für die vertiefte Ausbildung mit diversen Schwerpunktsetzungen sowie, in Zusammenarbeit mit den anderen Anthropologischen Instituten der Schweiz, ein Doktorandenprogramm an.

Es gibt derzeit acht Forschungsprojekte der Universität, die eine Bezug zu Afrika haben Darüber hinaus weitere im Verbindungen nach Amerika, Asien und Australien

Die Uni in Bern hat durchaus interessante, überraschende und außergewöhnliche Forschungsprojekte im Angebot. Zum Beispiel nehmen die Berner Forscherinnen und Forscher das Phänomen Nollywood unter die Lupe. In Nigeria gibt es eine florierende Filmindustrie. Der an Hollywood erinnernde Name kommt da nicht von ungefähr.

Das Besondere ist, dass sich die Filmemacher und Schauspieler ganz speziell an das afrikanische Publikum wenden. Es ist gar nicht vorgesehen, auf den Europäischen Markt damit zu gehen. Zumindest nicht auf den Markt, den weiße Europäer bedienen. Es sind spezielle für das dunkelhäutige Publikum gemachte Geschichten. Die Filme tauch auch eigentlich nicht in Kinos auf. Sie werden als CD’s in Afrika wie in Europa verkauft.

Kategorien: Bildung, Forschung, Startseite, Universitäten | Schlagwörter: , , , | Hinterlasse einen Kommentar

Die Black German Society


Die Welt ist bunt. Das gefällt nicht allen. Die rechten Dumpfbacken wollen das ebenso wenig wahrhaben wie diejenigen, die denken, dass sie einen Gottesdienst verrichten, wenn sie sich selbst und andere in die Luft jagen. All denen sei gesagt: Die Welt ist bunt! Die Geschichte der Menschen sind bunt! Es gibt helle, es gibt dunklere. Deutschland hat dazu eine ganz spezielle Geschichte. Die Black German Society nimmt sich dieser an.

Die Black German Society gründete sich 1999. Sie gilt nach eigener Aussage als die erste Organisation ihrer Art. Ziel der Mitglieder ist es, den deutschen mit afroamerikanischen Wurzeln ein Forum zu bieten, sich darzustellen. Einst hoben sie gemeinsam eine Gruppe Amerikaner und Deutscher mit dunkler Hautfarbe aus der Taufe. Es handelte sich dabei um Einwanderer in die USA, die in Chicago und Philadelphia lebten.

Erst einmal ging es darum, mit akademischen, humanitären, diplomatischen, kulturellen und sozial engagierten Organisationen, die eine Nähe zu dunkelhäutigen Deutschen hatten, Kontakte zu finden.Die Society stellte ein Austauschprogramm für dunkelhäutige Deutsche auf die Beine. Sie können nach Amerika reisen und sich dort mit ihrer eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen.

Nicht nur dunkelhäutige Deutsche sind eingeladen, Mitglied zu werden, sondern auch Studenten und Historiker. Die Gesellschaft bietet an, Deutschen nach der Suche von Elternteilen in den USA und in Deutschland zu helfen. Wer sich ein wenig in dem Thema auskennt, der weiß: Oftmals wurden die Kinder deutscher Frauen und amerikanischer Soldaten nach dem zweiten Weltkrieg von Amerikanern adoptiert, da sie in Deutschland nicht erwünscht waren.

Nach eigener Aussage habe die Arbeit der Gesellschaft mitgeholfen, die spezielle afrodeutsche Literatur und Geschichte in die Lehre der Universitäten mit aufzunehmen. Interessant ist auf der Internetseite der Organisation nicht zuletzt der historische Teil. Dort sind Fakten und Fotos zu den so genannten Brown Babies, die nach dem zweiten Weltkrieg in Deutschland zur Welt kamen, zusammengestellt. Ein Besuch auf dieser Internetseite ist sicherlich ein Gewinn. Sicher auch eine Mitgliedschaft in der Organisation.

Kategorien: Geschichte, Hand und Hand, Internet, Startseite | Schlagwörter: , , | Hinterlasse einen Kommentar

Basel hat Afrika fest im Blick


Afrika und Europa sind auf vielfältige Arten miteinander verbunden. Die beiden Kontinente teilen nicht nur eine lange gemeinsame Geschichte, sondern auch Möglichkeiten und Herausforderungen der Gegenwart. So steht es auf der Homepage des Zentrums für Afrikaforschung der Universität Basel. Der Autor spricht mir aus dem Herzen.

Weiter im Text: Beides verlange nach einem gemeinsamen und interdisziplinären Ansatz um positive Resultate hervorzubringen. Ja – Gemeinsames Handeln ist immer gut. Zur Zeit ist das gegenseitige Wissen über einander noch begrenzt. Afrikaforschung in gleichberechtigter Zusammenarbeit mit afrikanischen Wissenschaftlern trägt zur Schaffung gemeinsamer Kompetenzen bei. So ist es!

Die Universität Basel ist ein Zentrum der Afrikaforschung in der Schweiz. Diese Entwicklung gründet auf einer langen Forschungstradition. Die sich in folgenden Einrichtungen wiederspiegelt: das Schweizer Tropeninstitut, das Museum der Kulturen, die Basler Afrika Bibliographien. In mehreren Disziplinen ist ein starkes Interesse an Afrika vorhanden.

Seit 2001 koordiniert das Zentrum für Afrikastudien Lehre und Forschung und bietet „African Studies“ an. Studierende zahlreicher Disziplinen können sich dort auf Afrika spezialisieren. Graduierte wurden schon für prestigeträchtige Doktorandenprogramme zum Beispiel in Oxford oder Chicago ausgewählt. Das Zentrum repräsentiert die Schweizer Afrikastudien und hat sich mittlerweile ein Netzwerk mit vielen Kontakten zu weiteren Forschungseinrichtungen aufgebaut. Es verfügt über eine Reihe an Partnerschaften und Übereinkünften mit afrikanischen Universitäten.

Aufbauend auf dieser Entwicklung hat die Universität Afrika zu einem ihrer strategischen Interessensgebiete erklärt. Ja – langsam werde ich zu einem echten Fan von Basel. Es gibt Forschungspartnerschaft zwischen der Schweiz und Südafrika mit dem Schweizerischen Tropeninstitut als führende Institution und eine Zusammenarbeit mit Tansania und der Elfenbeinküste. Entsprechend übernahm die Universität die dotierte Professur für afrikanische Geschichte im Jahr 2008 und schuf 2009 eine neue Professur für African Studies mit Gesellschaftswissenschaftlichem Profil.

Die strategischen Entscheidungen der Universität wurden durch die starke Initiative der Wissenschaftler mit Schwerpunkt Afrika an der Universität Basel unterstützt. Sie haben das  Kompetenzzentrum Afrika in die Wege geleitet, das 2008 von der Universität genehmigt wurde. Das Kompetenzzentrum Afrika wurde im Februar 2009 gegründet. Es baut auf den spezifischen Kompetenzen und Ressourcen an der Universität Basel auf und vereint zahlreiche Disziplinen, welche die beiden von der Universität in ihrer Strategie 2007 genannten Schwerpunkte (Kultur und Life Sciences) abdecken.

 

Kategorien: Bildung, Forschung, Startseite, Universitäten | Schlagwörter: , , , | Hinterlasse einen Kommentar

Die Nupe halten zusammen


Sie sind geschickte Handwerker. In vielen Bereichen haben sich die Nupe einen sehr guten Ruf erworben. Sie begegnen uns als Schmiede, Bronze- und Silberschmiede, Weber, Hersteller von Glasperlen, Töpfer oder Instrumentenbauer. Vor allem haben kunstvoll verzierte Kalebassen, die vor dem Eingravieren der geometrischen Figuren blau, rot oder gelb eingefärbt werden, die Nupe bekannt gemacht. Kalebassen sind flaschenartige Gefäße. Die Handwerker in Zünften zusammengeschlossen, die einen hohen Organisationsgrad besitzen.

Die Nupe leben nördlich des Niger im nördlichen Nigeria und den angrenzenden Staaten. Rundhütten, deren Mauern verziert sind, und umzäunte Gehöfte sind ihre traditionellen Wohnstätten. Wie viele andere Volksgruppen in Nigeria gibt es ein traditionelles Oberhaupt, das heutzutage vor allem noch gesellschaftliche Aufgaben hat. Es ist der Emir von Bida – der Hauptstadt der Nupe.

Obwohl die Mehrzahl der Nupe mittlerweile längst zum Islam übergetreten ist, haben einige von ihnen sich ihre ursprüngliche Religion bewahrt. Bemerkenswert sind die traditionellen Höflichkeitsformen und Begrüßungsrituale.

Die Nupe bilden trotz vieler gruppenspezifischer kulturellen Besonderheiten eine geschlossene ethnische Einheit. Was eigentlich nicht verwundert, sind sie doch überall, wo sie leben, in der Minderheit. Das schweißt zusammen. Grundpfeiler des Zusammenhalts sind die Sprache und die Traditionen.

In der Stadt Pategi – in der Nähe der großen Stadt im Nordwesten Nigerias – zeigt sich das in besonderer Weise. Jedes Jahr im Februar oder März findet dort eine farbenfrohe Regatta statt. Und zwar dort, wo der Fluss Kaduna in den Niger mündet. Das Fest soll die Einheit und die Geschlossenheit der Nupe verdeutlichen.

Ich verweise auf die bisher in den Posts über die Volksgruppen genannte Literatur.

Kategorien: Geschichte, Kultur, Startseite, Volksgruppen | Schlagwörter: , , , | Ein Kommentar

Bloggen auf WordPress.com.

%d Bloggern gefällt das: