Geschichte

Ein ganzer Monat Afrika


Der Februar ist schwarz – und seit vielen Jahren schon. Denn dann wird der Black History Month eingeläutet.  Jedes Jahr im Februar wird in zahlreichen Ländern unter diesem Titel  die Kultur und Geschichte Afrikas und afrikanisch-stämmiger Menschen mit Veranstaltungen präsentiert. Diese Tradition geht auf das Jahr 1926 zurück, als der afro-amerikanische Historiker Dr. Carter G. Woodson eine Negro History Week initiierte, wie es die Experten aus der Werkstatt der Kulturen in Berlin wissen. Es ging darum, die breite Öffentlichkeit in den USA über Schwarze Geschichte und die Errungenschaften von Afro-Amerikanern zu unterrichten.

Der erste deutsche Black History Month fand im Jahre 1990 statt und wurde von der Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland e.V. (ISD) organisiert. Die Werkstatt der Kulturen in Berlin macht mit verschiedenen Veranstaltungen jeden Februar Schwarze Kultur, Geschichte und Gegenwart sichtbar – jeweils mit variierenden Schwerpunkten. Ein Programm gibt es auch in Hamburg. In Köln ist die Volkshochschule mit einem Vortrag mit dabei. Der ist zwar erst im März. Das macht aber gar nichts.

Bis zum 28. Februar gibt es in Berlin rund 20 Veranstaltungen. Im Fokus ist dabei die Musik. Es geht um schwarze Musik aus dem atlantischen – also amerikanischen und westafrikanischen – Raum und deren Bands. Es gibt Film-Screenings, Diskussionsrunden und Parties  – und selbstverständlich Konzerte: Reggae aus Jamaika, Blues, Gospel, Jazz und Soul aus den USA, Gnawa aus Marokko, Rumba und Salsa aus Kuba und deutscher Hiphop aus Berlin. Das genaue Programm findet Ihr auf der Internetseite der Werkstatt für Kulturen.

In Hamburg ist der Club Afrika United für das Programm verantwortlich. Auch dort gibt es Musik. Aber auch Kochveranstaltungen, Vorträge, Ausstellungen und vieles mehr. Alles zum Programm findet Ihr im Internet bei Africa United. In Köln warten die Volkshochschule und Amerikahaus mit einem Vortrag über Rassismus auf. Er findet am 26. März um 18.30 Uhr im Forum Volkshochschule in der Cäcililenstraße 29 bis 33 statt.

 

 

 

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Geschichte Mal gezwitschert


Oftmals bleibt Afrika außen vor, wenn es darum geht, die Geschichte unseres Erdballs darzustellen. In früheren Zeiten waren Forscher sogar der Ansicht, der Kontinent habe gar keine. Das ist selbstverständlich alles dummes Zeug. Und deshalb freut es mich, dass ich vor kurzem auf den Twitteracount African History gestoßen bin. Dessen Anliegen ist auch meines – und deshalb tue ich es auch sofort kund:

Die Macher des Angebots bringen historisch relevante Informationen an den Mann, die mit Afrika, mit den Afrikanern und mit Menschen zu tun haben, die afrikanische Wurzeln haben. Es ist jetzt wohl kein großes Geheimnis, dass ich sofort ein Follower dieses Services geworden bin, als ich ihn gefunden habe. Klare Sache – so etwas suche ich ja. Ich hoffe, ihr überlegt auch nicht lange und seid auch gleich dabei.

Der Twitteraccount erinnert vor allem an wichtige und interessante Details der Geschichte. Zum Beispiel, das der frühere Präsident von Burkina Faso Thomas Sankara sich für Frauen in der Gesellschaft eingesetzt hat. Thema sind aber auch große Aspekte der Geschichte. Ein Beispiel ist hier das Jahr 1964, als Martin Luther King den Nobelpreis erhielt. Oft ist es ein Jahrestag, der das Thema des Tweets hergibt.

Skurril ist wohl eher der Hinweis, dass der Erfinder der Gasmaske ein Forscher mit afrikanischen Wurzeln war: Garrett T. Morgan. Absolut ernst gemeint ist aber mein Hinweis, dass jeder, der sich etwas länger auf dieser Twitterseite aufhält, bemerkt, dass es in der Tat etliche afrikanische Forscher gab. Und Filmstars und Sportler selbstverständlich auch. Außerdem gibt es Reetweets mit Inhalten afrikanischer Kultur. Sicherlich ist das nicht alles, ich kann hier nur einen kleinen Einblick des Infoangebotes geben. Wer mehr will, muss schon selber nachschauen.

Was Euch auch immer interessiert. Ich kann Euch nur empfehlen, auf der Seite einmal vorbeizuschauen.

 

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Wieder ein Besuch um Museum


Vor einiger Zeit hatte ich Euch größere Museen vorgestellt, die sich mit Kultur, Geschichte und Kunst aus Afrika auseinandersetzen. Es gibt aber auch kleinere Häuser und private Sammlungen, die sehenswert sind. Also fangen wir einmal an:

Umuzi-Afrika-Haus Freiburg: Arthur Benseler reiste 30 Jahre durch Afrika. Und trug auf diese Weise eine Sammlung zeitgenössischer afrikanischer Kunst zusammen. Sie wurde von der Stadt Freiberg am Neckar durch eine Kollektion afrikanischer Malerei ergänzt. In seinem eigenen Haus ist Ausstellungsraum eingerichtet. Die Sammlung umfaßt circa 150 Gemälde und Skulpturen. Sie ist jeden Sonntag von 16 bis 18 Uhr zu bewundern.

http://de.wikipedia.org/wiki/Afrika-Haus_Freiberg
Adlhausermuseum Freiburg: Der Themenschwerpunkt liegt bei der Kulturgeschichte außereuropäischer Völker. Ausgestellt sind Objekte aus Schwarzafrika, der Hochkulturen Asiens, von indianischen Völker Südamerikas sowie der Südsee und Australiens. Hin und wieder gibt es auch Sonderausstellungen. Das Haus ist Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. 
http://www.grafischewerkstatt.de/adelhausermuseum/ 
Privates Maskenmuseum in Diedorf: Das Haus liegt in der Nähe von Augsburg. Es zeigt 5000 Masken aus allen Weltkulturen, darunter schwerpunktmäßig allein 1500 Masken aus Afrika. Die Ausstellung erstreckt sich über vier eng bestückten Geschoße eines alten Bauernhauses. Hin und wieder gibt es darüber hinaus Sonderausstellungen. Der Bestand ist auf einer Foto-CD gegen Gebühr erhältlich. Grundsätzlich kann Sonntag bis Mittwoch von 17 bis 22 Uhr geöffnet sein – allerdings nur nach telefonischer Vereinbarung. Ein Anruf zehn Minuten vorher genüge laut den Organisatoren. In den bayerischen Schulferien ist meist geschlossen.

http://www.maskenmuseum.de

Walther Collection: Hier haben wir es mit einer internationalen Privatsammlung zu tun. Sie konzentriert sich auf zeitgenössische Fotografie und Videokunst. Sie umfasst schwerpunktmäßig Arbeiten von Künstlern aus Afrika und Asien. Zu sehen sind unter anderem Werke von David Goldblatt, Seydou Keïta und Malick Sidibé. Ein Besuch ist möglich von Donnerstag bis Sonntag – aber nur nach Vereinbarung Öffnungszeiten: Do – So und nach Vereinbarung.

http://www.walthercollection.com

Sammlung der Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg: Es gibt einen Völkerkundesaal mit Teilen der reichen ethnologischen Bestände aus Afrika und der Südsee. Darunter befindet sich eine Dauerausstellung West- und Zentralafrika mit Ausstellungssaal Sahara. Das Museum ist von Sonntag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

http://www.naturhistorischesmuseumnuernberg.de

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Die Kultur ist noch nicht zu Ende


Auch aus folgenden Staaten sind Weltkulturerbe-Stätten bekannt:

 

Ghana:

Festungen und Schlösser von Volta und Accra: Es handelt sich um mehr rund 60 Festungen und Schlösser aus der Kolonialzeit.

Traditionelle Bauten der Aschanti: Es sind die letzten noch vorhandenen baulichen Überreste des Aschantireiches. Sie wurden einst aus Lehm, Holz und Stroh gefertigt.

 

Guinea:

Naturschutzgebiet Nimbaberge: Die Anhöhen befinden sich an der Grenze zur Elfenbeinküste.

 

Kamerun:

Wildtierreservat Dja: Das Reservat befindet sich am Oberlauf des gleichnamigen Flusses. Es stellt einen der größten und mit am besten erhaltenen Regenwälder ganz Afrikas dar. Der Park darf nur mit ausgebildeten Führern besucht werden.

Sangha Tri Nationalpark: Der Park befindet sich zum Teil auch auf dem Areal der Staaten Kongo und Zentralafrikanische Republik.

 

Kap Verde:

Cidade Velha: Das ist die frühere Hauptstadt des Landes auf der Insel Santiago. Ihr historisches Stadtzentrum gehört zum Weltkulturerbe.

 

Kenia:

Nationalparks. Sowohl am Turkana-See als auch am Mount Everest existieren mehrere hochwertige Nationalparks 

Heilige Kaya Wälder: Das Waldgebiet, in dem noch bis zum 20. Jahrhundert das Volk der Mijikenda lebte, gilt als wichtiger Ort der Ahnenverehrung.

 Fort Jesus: Die Festung in Mombasa entstand Ende des 16. Jahrhunderts. Die Portugiesen wollten mit ihr den Zugang in die Lagune von Mombasa und die Stadt selbst schützen.

Das Seensystem im großen afrikanischen Grabenbruch gehört ebenso zum Weltkulturerbe. Dort treffen mehrere tektonische Platten aufeinander.

 

Demokratische Republik Kongo:

Nationalparks: Mehrere Nationalparks des Landes stehen auf der Liste. Darunter ist auch der Virunga Natonalpark. Er ist der älteste seiner Art auf dem gesamten Kontinent. Gegründet wurde er 1925. Er ist bekannt für die dort lebenden Berggorillas.

 Okapi-Wildreservat: Dort leben zwischen 4000 und 6000 Okapis. Das ist  etwa ein Drittel des gesamten Bestandes dieser Tierart.

 

Republik Kongo:

Sangha Tri-Nationalpark: Er befindet sich im Grenzgebiet zu Kamerun und Zentralafrika. Zum Teil liegt er auf den Gebieten dieser Staaten.

 

Lesotho:

Maloti-Drakensberg-Park: Die bis zu 3500 Meter hohen Drakensberge stellen das höchste Gebirge im südlichen Afrika dar. Die Berge haben in Lesotho den Namen Maloti. Sie sind ein beliebtes Ziel für Touristen wegen der klaren Luft, zahlreicher Wasserfälle und der Vogelwelt.

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Und noch eine Welt voller Kultur in Afrika


Heute folgt der zweite Teil der Aufstellung der Weltkulturerbestätten in Afrika.

Benin:

Königspaläste von Abomey: Seit 1985 gehören die Ruinen der Paläste der ehemaligen Könige von Dahomey zum Weltkulturebe. Sie zählen zum wichtigsten Kulturgut aus ganz Westafrika. Die Könige regierten v on 1625 bis 1900.

 

Botswana:

Tsodilo: Das Gebiet in der Wüste Kalahari beherbergt über 4500 Malereien. Sie vermitteln ein Bild es menschlichen Lebens dort aus den vergangenen 10 000 Jahren.

Okavangodelta: Das Binnendelta des großen afrikanischen Flusses gehört seit 2014 zur Liste. Es ist eines der größten und tierreichsten Feuchtgebiete Afrikas.

Burkina Faso:

Ruinen von Loropeni: Es handelt sich dabei um die Überreste einer ehemaligen Festung in der Nähe der gleichnamigen Gemeinde. Sie wurde einst zum Schutz des Transsaharahandels erbaut. Ein Großteil der Anlage ist noch nicht archäologisch untersucht. Das Wissen über sie ist daher eher gering. Die Ruinen sind rund tausend Jahre alt.

 

Elfenbeinküste:

Naturschutzgebiet Nimbaberge: Es handelt sich um einen rund 40 Kilometer langen Gebirgszug im Grenzgebiet zu Liberia und Guinea. Die Gipfel sind bis zu 1800 Meter hoch.

Nationalpark Tai: Er umfasst den letzten großen Regenwald Westafrikas. Und ist Heimat für das seltene Zwergflusspferd.

Historische Stadt Grand-Bassam: Sie stammt aus der Kolonialzeit. Wegen der gut erhaltenen Architektur aus dem 19. Jahrhunderts gab es den Titel Weltkulturerbe im Jahr 2012.

 

Gabun:

Kulturlandschaft Lope-Okanda: Ungewöhnlich ist hier die Nachbarschaft von Savanne und Regenwald. Was der Landschaft 2007 den Titel einbrachte.

 

Gambia:

Kunta-Kinte Island: Dort gibt es zahlreiche Relikte aus der Kolonial- und Sklavenzeit – Ruinen, historische Kanonen und Reste von Kirchen. Die Insel gilt als ein wichtiges Dokument des Sklavenhandels aus Westafrika. Deshalb erhielt sie auch den Namen Kunta Kinte. Dies ist der Name der Hauptfigur des Romans Roots von Alex Haley, der diese Zeit wieder aufleben lässt.

Senegambische Steinkreise: Es handelt sich dabei um mehr als tausend Monumente auf einem hundert Mal 350 Kilometer großen Areal entlang des Flusses Gambia. Sie stammen aus dem 8. Jahrhundert und gehören zur Megalithkultur.

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Ein geschichtsträchtiges Volk – die Soninke


Heute stelle ich Euch die Volksgruppe der Soninke vor. Ein Blick auf sie ist nicht zuletzt deshalb interessant, weil es die Träger eines der ältesten Staatsgebildes auf dem afrikanischen Kontinent sind. Bereits für das achte Jahrhundert nennen Quellen das so genannte Reich Gana. Das übrigens nichts mit dem heutigen Staat Ghana zu tun hat.

Die Wohnsitze der Soninke liegen an den Oberläufen des Senegal und des Niger. Sie betrieben Ackerbau und Viehzucht gleichermaßen. Bereits seit dem vierten Jahrhundert nach Christus verstanden sie sich auf die Eisenbearbeitung – stellten Werkzeuge und Waffen aus Eisen her. Im elften Jahrhundert traten die Herrscher zum Islam über. Seither ist diese Religion in Westafrika von Bedeutung.

Sie lebten an günstiger Stelle, an den Handelsrouten zwischen Sahara und dem Regenwald. So entstanden mehrere Handelsorte, darunter Koumbi Saleh – gelegen im heutigen Mauretanien. Es mauserte sich zur Hauptstadt von Gana. Goldlagerstätten befanden sich im Einzugsgebiet der Soninke. Es wurde zu einem Handelsgut bis nach Arabien und Europa.

Im 13. Jahrhundert war es dann mit Glanz und Gloria vorbei, Gana ging im Reich Mali auf.

Heutzutage gibt es rund zwei Millionen Soninke. Die meisten von ihnen leben in Mali, es sind dort rund 800 000. In Guinea finden wir rund 300 000, in Burkina Faso 200 000. Im Senegal schließlich gibt es 90 000, in Mauretanien 70 000 und in Gambia rund 50 000. Die Mehrzahl von ihnen gehört dem Islam an. Nach wie vor hängen viele an traditionellen Religionen, Christen indes gibt es nur wenige. Die Sprache der Soninke gehört zu den Mandesprachen.

Wer mehr über die Soninke wissen will, dem sei unter anderem das von mir bereits auf diesen Blog vorgestellte Buch von Winfried Speitkamp ans Herz gelegt.

 

 

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Wieder ein Blick ins Bücherregal


Hallo. Wieder stöbern wir durch die Bücherregale und holen uns Werke über afrikanische Geschichte:

Winfried Speitkamp: Er brachte 2007 seine “Kleine Geschichte Afrikas” auf den Büchermarkt. Ein interessanter Titel, wenn wir bedenken, dass das Werk über 500 Seiten zählt. Beleuchtet wird die Geschichte des Kontinents etwa ab der Jahrtausendwende. Das Buch hat jedoch einen gewissen Schwerpunkt ab der Neuzeit. Es gibt eine umfangreiche Zeittafel und jede Menge weitere Literaturvorschläge.

Herbert Prokasky: Der Autor ist für “Afrika – ferner Nachbar. Geschichte in Westafrika am Beispiel der Edo und Ibo im Gebiet des heutigen Südnigeria“ verantwortlich. Der etwas sperrige Titel lässt es schon vermuten. Es ist eigentlich ein Unterrichtsbuch für Geschichte der Sekundarstufe. Wer sich aber mit der Geschichte dieser beiden Volksgruppen beschäftigen will, dem kann guten Gewissens zu diesem Werk geraten werden. Es bietet viele Details und nicht zuletzt mündliche Überlieferungen. Außerdem werden die zwei vorherrschenden Gesellschaftssysteme erläutert. Einmal ein Königtum wie das der Edo in Benin. Außerdem die Kultur der Ibo, die keine zentrale Gewalt kannten.

Eno Bechelt/Wilhelm Ziehr: 1982 erschien “Schwarze Königreiche. Völker und Kulturen Westafrikas”. Die Autoren zeichnen die Geschichte früher westafrikanischer Reiche nach. Einen großen Teil der Darstellung nimmt dazu eine kulturelle Beschreibung der die Reiche tragenden Volksgruppen ein.
Dieter Nohlen/Franz Nuscheler: Die beiden gaben 1993 das Handbuch der dritten Welt 4 – West- und Zentralafrika” heraus. Sehr detailliert stellen sie darin die Geschichte der einzelnen modernen Staaten der Region dar. Außerdem gibt es viele Infos zu Wirtschaft und Gesellschaft dieses Teils von Afrika. Allerdings liest es sich sicherlich nicht wie ein Roman. Sondern eher wie ein wissenschaftliches Werk, was es ja auch ist.

Das war es dann fürs erste. Später werde ich Euch noch einige Bücher über afrikanische Kunst und Kultur vorstellen. Jetzt bin ich aber erst einmal für zwei Wochen in Urlaub. Bis dann.

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Von wegen primitiv: Die Dogon


Dem Forscher Marcel Griaule haben wir es zu verdanken, dass die Geschichte und Kultur der Dogon überliefert ist. Diese Westafrikaner sind ein Beispiel dafür, wie wenig passend Begriffe wie „primitiv“ afrikanische Gesellschaften doch beschreiben.

Die Dogon leben heute hauptsächlich südwestlich des großen Nigerbogens in Mali. Die Geschichtsforschung geht davon aus, dass sie einst aus dem Gebiet des heutigen Burkina Faso in die jetzigen Siedlungsgebiete eingewandert sind. Weil sie von dort vertrieben wurden. Sie flohen vor den Reiterheeren der Mossi. Immer wieder mussten sie um ihre Existenz fürchten. Songhai, Bambara und Fulbe bedrängten sie. Letztendlich eroberten die Franzosen das Gebiet und machten auch den Lebensraum der Dogon zu einer ihrer Kolonien. Es dauerte bis ins Jahr 1921, bis das Areal endgültig befriedet war.

Bekannt sind die Dogon jedoch vor allem als Künstler. Sie schnitzen zum Beispiel Ahnenfiguren. Diese so genannten Tellem werden aus steinhartem Holz geformt und haben eine aschgraue oder rote Patina. Oft werden die Figuren mit zum Gebet erhobenen Händen dargestellt. Oder die Hand ist an die Ohrmuschel gelegt. Es gibt darüber hinaus zwitterhafte gestalten mit Bart und spitzen Brüsten. Eine große Anzahl von Gebrauchsgegenständen wie Schemel, Krüge oder Kultgeräte tragen figürliche Darstellungen dieser Art als Verzierung. An Reliefs von Türen, Schlössern und Fensterläden finden sich eher geometrische Formen.

Vor allem sind sie aber bekannt für ihre berühmten Masken. Das prächtigste Stück im künstlerischen Repertoire ist die rund zehn Meter hohe Muttermaske. Sie ist einer Schlange nachgeformt. Für den Maskenkult gibt es verschiedene Geheimgesellschaften.

Viele Dogon gelten noch als Anhänger von traditionellen Religionen. Darüber hinaus gibt es unter ihnen Christen und Moslems. Bei der traditionellen Landwirtschaft der Dogon ist der Hirseanbau besonders wichtig. Reis, Bohnen und Mais waren und sind darüber hinaus von Bedeutung. Gezüchtet werden Schafe und Ziegen. Die Handwerkskunst ist traditionell aufgeteilt in Kasten. Es gibt Schmiede, Holz- und Lederhandwerker – aber auch die Grioten, die Herolde und Sänger.

Ich verweise auf die angegebene  Literatur bei den vorigen Posts über Volksgruppen.

 

 

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Ashanti – Goldsucher und Architekten Afrikas


Sie gehören zu den bekanntesten Volksstämmen in Westafrika. Ich spreche von den Ashanti, die im heutigen Ghana beheimatet sind. Es gibt keinen klaren Beweis  für ihre Herkunft. Einer Legende nach waren sie aus dem früheren Reich Mali (nicht verwechseln mit dem heutigen Staat Mali) nach Süden ins heutige Ghana gezogen. Demnach wollten sie nicht den islamischen Glauben annehmen und haben sich deshalb eine heue Heimat gesucht.

Kwabia Amenfi war nachweislich um 1680 ein Herrscher über mehrere Kleinstaaten der Ashanti. Osei Tutu schaffte es um 1700, diese zu einem einheitlichen Reich zusammenzuschließen. Zu seinen Glanzzeiten weitete das Reich seine Grenzen weit über das heutige Ghana hinaus aus. Die Herrscher holten sich sogar europäische Militärberater, die  Soldaten an Feuerwaffen ausbildeten.

Seit dem frühen 19. Jahrhundert versuchten die Briten Einfluss zu gewinnen. Es waren letztendlich fünf Kriege notwendig, bis das endgültig gelungen war. Als 1901 Kumasi endgültig gefallen war.

Die Ashanti  waren die ersten Goldsucher in Afrika.  Das Gold war ein Eckpfeiler für den Reichtum in den vergangenen Jahrhunderten. Nicht umsonst heißt der Küstenabschnitt, an dem Ghana liegt, Goldküste. Seit dem 19. Jahrhundert wird das Erz industriell abgebaut.  Grundsätzlich ist aber die Landwirtschaft prägend für die Bevölkerung. das Klima ist  vor allem passend für den Anbau von Kakao. Er ist weiterhin ein  wirtschaftliche Rückgrat.  Weiterhin hat die Holzverarbeitung eine bestimmte Bedeutung.

Ein wichtiges kulturelles Element ist die Baukunst.  Typisch sind aus Lehm und Flechtwerk gebaute Häuser, die mit Palmblättern bedeckt sind.  Oftmals sind die unteren Mauerbereiche mit Symbolen geschmückt. In kleineren Dörfern ist dieser traditionelle Baustil bis heute zu beobachten. Lehm und Flechtwerk gehören in ganz Westeuropa zum Baustoff für Häuser und Gebäude.

Traditionelle Religionen sind nicht total ausgestorben. Experten sagen, dass ei n Drittel der in Ghana legenden Menschen solchen Religionen noch angehören. Schreine auch im Ashanti-Land zeugen davon.

Literatur: Jojo Gobbinah, Ghana – Praktisches Reisehandbuch für die Goldküste Westafrikas, Frankfurt am Main, 1993.

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Die Black German Society


Die Welt ist bunt. Das gefällt nicht allen. Die rechten Dumpfbacken wollen das ebenso wenig wahrhaben wie diejenigen, die denken, dass sie einen Gottesdienst verrichten, wenn sie sich selbst und andere in die Luft jagen. All denen sei gesagt: Die Welt ist bunt! Die Geschichte der Menschen sind bunt! Es gibt helle, es gibt dunklere. Deutschland hat dazu eine ganz spezielle Geschichte. Die Black German Society nimmt sich dieser an.

Die Black German Society gründete sich 1999. Sie gilt nach eigener Aussage als die erste Organisation ihrer Art. Ziel der Mitglieder ist es, den deutschen mit afroamerikanischen Wurzeln ein Forum zu bieten, sich darzustellen. Einst hoben sie gemeinsam eine Gruppe Amerikaner und Deutscher mit dunkler Hautfarbe aus der Taufe. Es handelte sich dabei um Einwanderer in die USA, die in Chicago und Philadelphia lebten.

Erst einmal ging es darum, mit akademischen, humanitären, diplomatischen, kulturellen und sozial engagierten Organisationen, die eine Nähe zu dunkelhäutigen Deutschen hatten, Kontakte zu finden.Die Society stellte ein Austauschprogramm für dunkelhäutige Deutsche auf die Beine. Sie können nach Amerika reisen und sich dort mit ihrer eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen.

Nicht nur dunkelhäutige Deutsche sind eingeladen, Mitglied zu werden, sondern auch Studenten und Historiker. Die Gesellschaft bietet an, Deutschen nach der Suche von Elternteilen in den USA und in Deutschland zu helfen. Wer sich ein wenig in dem Thema auskennt, der weiß: Oftmals wurden die Kinder deutscher Frauen und amerikanischer Soldaten nach dem zweiten Weltkrieg von Amerikanern adoptiert, da sie in Deutschland nicht erwünscht waren.

Nach eigener Aussage habe die Arbeit der Gesellschaft mitgeholfen, die spezielle afrodeutsche Literatur und Geschichte in die Lehre der Universitäten mit aufzunehmen. Interessant ist auf der Internetseite der Organisation nicht zuletzt der historische Teil. Dort sind Fakten und Fotos zu den so genannten Brown Babies, die nach dem zweiten Weltkrieg in Deutschland zur Welt kamen, zusammengestellt. Ein Besuch auf dieser Internetseite ist sicherlich ein Gewinn. Sicher auch eine Mitgliedschaft in der Organisation.

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