Monatsarchiv: Dezember 2014

Brücken Bauen nach Afrika


Das Wissen über Politik, Gesellschaft und Kultur Afrikas ist in unseren Breiten erschreckend gering. Stimmt! Der Satz könnte von mir sein, er ist die Kurzzusammenfassung meiner Vorstellung auf der Über Mich Seite. Er ist nur nicht von mir. Sondern von den Machern von Voice of Afrika in Landshut. Es ist der Name eines Vereins, den Deutsche und Afrikaner gemeinsam im Jahr 2004 gegründet haben. 

Was sie wollen? In der Tat fast das Selbe wie ich: Ihren Mitmenschen die afrikanischen Kulturen näherbringen. Und zur Verständigung der verschiedenen Völker beibringen. OK – das Wort Volk gefällt mir jetzt nicht so, aber so schreiben sie es eben auf ihrer Internetseite http://vala-landshut.de. Alle Menschen, die sich für Afrika interessieren, sind zum Mitmachen eingeladen – ungeachtet ihrer Herkunft, Religion oder politischen Einstellung. Gut – diese Formulierung gefällt mir jetzt umso besser.

 Der Verein hat einiges erreicht im vergangenen Jahrzehnt. Sonst hätte er nicht den niederbayerischen Integrationspreis erhalten. Im Mittelpunkt der Vereinsarbeit steht das Afrikafest, dass jedes Jahr an einem Wochenende im Sommer stattfindet. Ich selbst war dort auch schon mehrmals zu Gast. Es findet immer auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne statt. Und es ist gut zu wissen, dass dieser Ort jetzt ein Zentrum der Völkerverständigung ist. Es ist ein schönes Fest, es herrscht eine tolle Stimmung. Es ist zu merken, dass dabei Menschen mit viel Herzblut mitarbeiten.

 Außerdem organisiert der Verein weitere kulturelle Veranstaltungen. Es gibt Filmvorführungen, Vorträge, Diskussionen und Seminare. Sinn und Zweck ist immer: Den Menschen das kulturelle Leben Afrikas näher zu bringen.  Weiter so! Der Verein sucht die Zusammenarbeit sowohl mit deutschen als auch ausländischen Vereinen. Es ist schön zu wissen, dass es in meiner niederbayerischen Heimat einen Club wie den in Landshut gibt.

 Ist es der einzige in Deutschland? Zum Glück nicht! Nein – es ist auch nicht der Größte seiner Art. Zum Beispiel steht hinter dem bekannten Afrikafest in Würzburg auch ein solcher Verein. Ob der bekannter ist wie der in Landshut. Sicherlich – wobei ich jetzt nicht weiß, wie viele Menschen davon wissen. Aber mehr wie von den Aktionen in Landshut auf alle Fälle. Deshalb will ich hier erst einmal – in lockerer Folge – kleine, aber feine Projekte vorstellen. Große Veranstaltungen und Veranstalter kommen aber auch zu ihrem Recht – versprochen! Schreibt mir doch einfach, worüber ihr hier lesen wollt. Nur keine Scheu!

So: Und jetzt verabschiede ich mich erst einmal in den Weihnachtsurlaub. Keine Sorge, der dauert nicht allzu lange. Am 2. Januar werdet Ihr schon wieder von mir hören. Verprochen!

 

 

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Mit Afrika Geld verdienen


Werden Sie aktiv im Chancenkontinent Afrika! Hallo – das ist doch einmal ein Satz. Ganz nach meinem Geschmack! Endlich einmal jemand aus Europa, der nicht gleich an Katastrophen denkt, wenn der das Wort Afrika hört. OK – ganz so schlimm ist es nicht. Da gibt es schon den Einen oder Anderen, der beide Begriffe nicht sofort verbindet. 

Unternehmer aus Deutschland gehören dazu. Denn der Satz prangt ganz oben auf der Internetseite des Afrikavereins der deutschen Wirtschaft. Dessen Mitglieder glauben daran, dass sie in Afrika gutes Geld verdienen können. Warum denn auch nicht! Wo sonst – wenn nicht dort – könnte deutliches Wachstum entstehen. 

Und so muss ich mich jetzt mit Wirtschaft auseinandersetzen. Ein Gebiet, das mir so gar nicht liegt. Wenn es so wäre, hätte ich ja Betriebswirtschaft studiert, säße jetzt in einem schönen Büro, würde jede Menge Geld verdienen… Halt: Ich schweife schon wieder ab. 

Sicher: Jetzt könnten wir denken. Schon wieder die Europäer. Schon wieder versuchen sie, in Afrika Geld zu machen. Nein – diesmal ist es im Gegensatz zur Kolonialzeit richtig: Deutsche Unternehmen investieren auf dem Kontinent und geben so auch den Menschen dort eine Chance. 

Den Verein gibt es schon seit den 30er Jahren.  Er gründete sich in Hamburg. Was jetzt nicht überraschen sollte. Die Stadt mit engen Banden zum weiten Meer war dafür selbstverständlich wie geschaffen. Dort gab es Händler, die fremde Länder und Kontinente im Auge hatten. In der Zeit, in der viele afrikanische Staaten unabhängig wurden, war es nicht zuletzt der Verein, der Kontakte knüpfte und Anlaufstelle für Afrikaner in Europa war. 

Der Verein informiert über Länder und Märkte in Afrika, stellt Kontakte her und vertritt die Interessen seiner Mitglieder im In- und Ausland. Aktuell zählt er  rund 600 Mitglieder, was eine stolze Zahl ist.  Er rühmt sich dafür, mittlerweile ein dichtes Netzwerk an Kontakten auf dem gesamten Kontinent zu haben. 

Und so finden sich im Internet unter www.afrikaverein.de jede Menge Informationen und Dienstleistungen für Unternehmer. Es gibt grundsätzliche Beratungen für Firmen, die planen, in Afrika tätig zu werden. Der Verein organisiert Unternehmer-Reisen auf den Kontinent und stellt Informationsveranstaltungen weit über das Themengebiet Wirtschaft hinaus auf die Beine. Es gibt Informationen über Messen in und über Afrika. 

Auf der Homepage finden sich darüber hinaus Nachrichten aus Afrika. In erster Linie selbstverständlich aus der Wirtschaft – aber nicht nur von dort. Für die Mitglieder gibt es regelmäßige Newsletter und grundsätzlich zahlreiche Publikationen zu verschiedenen Bereichen afrikanischer Wirtschaft. 

Es ist gut zu wissen, dass große Teile der deutschen Wirtschaft versuchen, ein realistisches Bild Afrikas zu zeichnen. Mich haben die Initiatoren auf alle Fälle als Mitstreiter im Boot.

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Mit Pickel und Schaufel


 

Ich grabe gerne im Untergrund. Ja – ich wühle gerne im Boden herum. Nun gut – zugegebenermaßen habe ich das schon lange nicht mehr gemacht. Als Student war ich aber so unterwegs – auf einigen archäologischen Ausgrabungen rund um Regensburg. Weil ich eben Vorgeschichte studierte habe. Es stimmt: Bis nach Afrika bin ich damals noch nicht gekommen.

Mittlerweile habe ich mich unter die Schreiberlinge und Autoren gemischt. Aber Archäologe ist bis zum heutigen Tag mein Faible. Wer seit Beginn meines Blogprojekts mit von der Partie ist, weiß das ja bereits. Auch, dass es schwer ist, an Nachrichten und Neuigkeiten über afrikanische Archäologie zu kommen.

Es gibt zum Glück eine Organisation, die etwas gegen dieses Manko unternimmt: Die Vereinigung der Archäologen Afrikas. Korrekt heißt sie: PanAfrican Archaeological Association of Prehistory and Related Studies.

Sie geht auf eine Initiative von Louis Leakey in Kenia zurück. Er organisierte den ersten afrikanischen Archäologenkongress im Januar 1947 in Nairobi. 54 Delegierte aus 27 Ländern waren dazu angereist. Sie verabschiedeten auch gleich eine Satzung für die Organisation – der Franzose Henry Breuil wurde zum ersten Vorsitzenden bestimmt.

Die Gruppe wollte ihre Erkenntnisse austauschen und ein Forum bieten, diese zu veröffentlichen. Es geht seither um Forschungen in der Geologie, Klimakunde, Paläontology – und eben Archäologie.

Bis zum heutigen Tag gehen Tagungen – immer in einer anderen afrikanischen Stadt – über die Bühne. Die Geschichte der Gruppe ist zwar über die Jahrzehnte hinweg ein Auf und Ab. Es gibt Zeiten, da liegen viele Jahre zwischen den einzelnen Treffen. Aber solche Durststrecken kennt ein jeder Verein. Mittlerweile gibt es die Kongresse wieder regelmäßig.

Und das Best dabei: Die Vorträge und Referate der wissenschaftlichen Tagungen gibt es nicht nur zusammengefast in gedruckter Form. Nein, wir haben sie online zur Verfügung. Jeder, der will, kann sie auf http://new.panafprehistory.org einsehen und im PDF-Format herunterladen.

Ihr könnt jetzt einwenden, wer interessiert sich schon für Steinzeitgruppen aus der südlichen Sahara. Oder über Kultgegenstände aus dem 14. Jahrhundert aus Ostafrika. In beiden Fällen wäre ich bei mir selbst auch nicht so sicher. Über den Beginn der Landwirtschaft im westlichen Regenwald: Da bin ich schon eher mit dabei.

Sicherlich ist vieles davon nur für absolute Experten interessant. Jedoch ist es ein Zugewinn, diese Erkenntnisse im Internet frei zugänglich zu wissen. Sie zeigen das breite Spektrum der Forschung – und wer sich informieren will, muss nicht tagelang durch Bibliotheken stöbern.

 

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Afrika in Bayern


Afrika in Bayern!?  Dieser Satz ist jetzt nicht nur grammatikalisch unvollständig. Er ist auch ein Widerspruch. Zumindest auf den ersten Blick. Warum soll denn ausgerechnet meinem Heimatland, das ich trotz so mancher Kritik an den Baiern meinerseits lieb habe, es so eng mit den Afrikanern haben? Ich will jetzt gar nicht  den unsäglichen Vorschlag der CSU nach der Spionage im Ehebett ausbreiten. Ja ja, der Vorschlag überall in der Wohnung Deutsch reden zu müssen, der würde ja auch das Schlafzimmer beinhalten. Nein, darüber sprechen wir jetzt nicht – das würde vom Thema dann doch wegführen. 

Aber meine Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Bayern gelten doch eher als eigenbrötlerisch und wenig weltoffen. Sie hängen sehr an der Tradition – aber eben an der eigenen. All  das stimmt auch – es gibt aber in der Tat noch eine andere Seite. Sonst wäre das nicht möglich: Gerade im Freistaat gibt es jede Menge Organisationen, Einrichtungen und Vereine, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, den Einheimischen die afrikanische Kultur näherzubringen. Was sicherlich nicht so einfach ist. Halt! Jetzt fange ich schon wieder an. 

Und das hätte selbst ich nicht gedacht: Es gibt viele Reisebüros, die Trips nach Afrika anbieten.  Und das Beste ist: Es gibt das Internetportal www.afrika-in-bayern.de, auf dem all das schön übersichtlich zusammengestellt ist. 

Es beginnt mit öffentlichen Einrichtungen, Verbänden und Vereinen. Da findet auch der Kontakte, der beispielsweise Informationen oder Hilfe zum Thema Migration, Ausländerbehörden und so weiter sucht. Dann geht’s gleich ins Eingemachte: Wer einen Trommelworkshop besuchen will, sich auf Partys oder Festen austoben will, bekommt jede Menge Möglichkeiten aufgetischt. Dieses Wort ist jetzt durchaus wörtlich zu nehmen. Denn auch Shops, in denen afrikanische Nahrungsmittel verkauft werden, sind gelistet. Da gibt es vieles – von der Banane bis zur Yamswurzel. Außerdem Firmen, die einen Bezug zu Afrika haben, Unis, in denen man über Afrika etwas lernen kann. 

Die Reisebüros habe ich ja schon genannt. Außerdem gibt es viele Tipps über Bücher, Musik und Filme über Afrika. Nun ja, da sind auch so Schnulzen mit dabei, bei denen Afrika nur als Kulisse dient. Das habe ich nicht so gern, aber ein kleiner Haken muss bei einer solch guten Sache wohl dabei sein. Und zu guter Letzt gibt es auch noch ein Glossar, bei dem interessante Begriffe rund um Afrika erklärt werden. Besser geht es nicht! 

Das Portal wird übrigens von denselben Leuten organisiert, die auch Afrikaport auf die Beine gestellt haben. Ihr wisst schon, die Infosammlung rund um Afrika, die ich vor einiger Zeit vorgestellt habe. Gibt es auch in Hessen, Baden Württemberg oder Hamburg Ähnliches?  Wenn ihr etwas wisst, nur her mit eurem Wissen.

 

 

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Ein Zentrum für Afrika


Auf die Engländer ist meine Gattin nicht gut zu sprechen. Und auf deren Königin schon gleich gar nicht. Sie nimmt es ihnen schlichtweg übel, wie sie sich auf dem afrikanischen Kontinent aufgeführt haben, als sie sich dort noch als Kolonialherren aufspielten durften. Und wenn ich an das Massaker denke, das sie beispielsweise 1897 in Benin im heutigen Nigeria verübt haben, kann ich meine Liebste auch gut verstehen. 

Vielleicht drückt die Engländer ja tatsächlich das schlechte Gewissen. Und vielleicht können sie ja etwas gut machen bei meiner Gattin. Und an dem Kontinent. Die Universität von London hat unter seinem Dach ein Zentrum für Afrikanische Forschungen. Es ist das größte seiner Art außerhalb Afrikas. Zumindest beschreibt es sich selber so. 

Was aber durchaus so sein kann. Denn die Lehrthemen sind schon umfassend: Studenten erfahren etwas über die Geschichte, die Künste, die Religionen, die Sprachen oder auch die Wirtschaft des Kontinents. Immerhin können Interessierte acht verschiedene typische afrikanische Sprachen erlernen. 

Es gibt eine eigene Bibliothek mit Büchern rund um Afrika. Das Zentrum gibt einen Newsletter heraus, auf dem die aktuellen Lehrinhalte aufgeführt sind. Darüber hinaus enthält er Informationen über Veranstaltungen zu Afrika außerhalb der Universität. Es gibt ein jährliches Journal, das über die Aktivitäten des Zentrums Auskunft gibt. Beides ist über das Internet auf www.soas.ac.uk/cas/ einzusehen. Außerdem gibt es einen eigenen Blog, der ebenso über den Internetauftritt zu erreichen ist. 

Ein Ziel des Forschungszentrums ist es, Afrikaner fitzumachen, damit sie nach ihrer Ausbildung fähig sind, am Fortschritt ihrer Herkunftsländer mitzuarbeiten. Das ist jetzt wirklich eine gute Sache und würde das – zumindest zum Teil – wiedergutmachen, was die Englänger vor hundert Jahren falsch gemacht haben. Ich werde meine Liebste mal fragen, ob das ihre Einschätzung über die Engländer ändern könnte. Eine kleine Chance besteht ja. 

Gegründet wurde das Center of African Studies 1965 an der Schule für Studien des Orients und Afrikas. Dort ist seine Verwaltung nach wie vor beheimatet. Das Zentrum ist seit 1991 dafür zuständig, interdisziplinäre Studien, Forschungen und Diskussionen über Afrika innerhalb der Universität anzustoßen. Und – das ist besonders wichtig – Das Interesse an afrikanischen Fragen zu erhöhen. 

Ein junger Mensch, der sich für Afrika interessiert und studieren will, der ist wohl in der Tat in London gut aufgehoben. Er muss aber nicht so weit reisen. Die Möglichkeit, sich über Afrika schlau zu machen, gibt es sehr wohl auch in Deutschland – an Universitäten wie München oder Frankfurt. Genau – über letztere habe ich hier schon berichtet. Und Infos über die weiteren werden noch folgen.

 

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