Beiträge mit dem Schlagwort: afrikanische Keramik

Die aufgeschlossenen Wolof


Die westafrikanische Küste zwischen den Mündungen des Senegal- und des Gambia-Flusses ist die Heimat der Wolof. Sie gehörten im 15. Jahrhundert zu den ersten Volksgruppen in Afrika, die Erfahrung mit dem “weißen Mann” machten. Vor 500 Jahren bildeten sie einen einflussreichen Staat, dessen Anführer es schaffte, über 100 000 Soldaten zum Kriegsdienst zu rufen.

Im Laufe der Geschichte entstanden mehrere kleine Königreiche. Wobei wie immer in Afrika dieser Begriff die Verhältnisse nicht richtig trifft. Zu sehr haben wir Europäer unsere mittelalterlichen Könige im Kopf, wenn wir diesen Begriff hören. Es gibt schlichtweg keinen anderen in der deutschen Sprache. Die Gesichte der Wolof ist geprägt vom kulturellen Austausch mit Nachbarvölkern, bis hin zur Übernahme von Lebensweisen der französischen Kolonialherren.

Heutzutage zählen sich über zwei Millionen Menschen zu den Wolof. Ursprünglich bewohnten sie auch nördlichere und östlichere Gebiete. Aber nicht zuletzt eindringende Berber und Mauren – islamische Menschen aus den Wüstengebieten – drängten sie zurück. Der Kontakt zu diesen Menschen brachte ihnen den Islam als Religion. Nur wenige Wolof sind in diesen Tagen Christen. Ihre Sprache ist im Senegal Verkehrs- und Nationalsprache.

In ihrer traditionellen Religion spielt der Ahnenkult eine große Rolle. Es gab einen Hauptgott, der über allen anderen überirdischen Wesen stand. Es brauchte Vermittlerwesen, um mit ihm in Kontakt treten zu können.

Die Landwirte der Wolof haben sich als Exporteure von Hirse, Sorghum und Erdnüsse einen Namen gemacht. Ein wichtiger Gewerbezweig ist der Salzhandel. Bis zum heutigen Tag wird Salz in Salinen abgebaut.

Fachleute sprechen davon, dass die Kunsthandwerker aus Nigeria oder Ghana wohl noch kunstfertiger sind als die der Wolof. Trotzdem ist ein ansehnliches Schmuckhandwerk im Gebiet dieser Volksgruppe entstanden.
Bei der Literatur zu den Wolof verweise ich auf das schon genannte Werk von Beuchelt und Ziehr (siehe Blogtext über die Yoruba). Dort finden sich auch weitere Literaturhinweise.

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Keramik aus Nigeria – und vieles mehr


 

 

Hallo: Bei unserer Reise durch die Welt der Afrikanischen Kunst machen wir diesmal im Hetjens-Museum Düsseldorf halt. Das Haus hat sich voll und ganz auf Keramik spezialisiert. Es trägt deshalb auch den Namen Deutsches Keramikmuseum. Schön, dass darin der mir lieb gewonnene Kontinent Aufnahme gefunden hat. Afrika ist mit Skulpturen und Gefäßen vertreten. Zum Beispiel sind Königsköpfe der Mossi aus dem heutigen Burkina Faso zu sehen. Oder Kultgefäße der Yoruba im heutigen Nigeria. Außerdem Stücke der Dogon-Kultur.

Das Museum geht auf Laurenz Heinrich Hetjens zurück. Er hatte eine Vorliebe für rheinisches Steinzeug ab der Gotik. Im Laufe der Zeit entstand eine beachtliche Sammlung. In seinem Testament legt der 1906 Verstorbene fest, mit dieser Hinterlassenschaft ein Museum zu gründen. Drei Jahre später wurde es Wirklichkeit.

Das Haus befindet sich in der Schulstraße 4. Es hat Dienstag bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr geöffnet, Mittwoch bis 21 Uhr. Der Eintritt kostet vier Euro, ermäßigt zwei Euro. Kinder und Jugendliche müssten nichts bezahlen. Das Museum ist mit mehreren Straßenbahn-, Bus- und U-Bahnlinien zu erreichen.

Das Weltkulturenmuseum Frankfurt hat ganz zu Recht seinen Platz im Reigen der hier vorgestellten Häuser. Wurden viele Museen im 19. Jahrhundert von Fürsten und Königen gegründet. Das Frankfurter Beispiel schufen Bürger für Bürger. Seine Anfänge gehen zurück ins Jahr 1817. In dem Jahr entstand die Senckenberische Naturforschende Geselleschaft. Deren ethnographische Sammlungen bildeten den Grundstock für das Haus. 1877 kam die Sammlung unter das Dach der Stadt Frankfurt. 1904 schließlich eröffnete das Museum.

Die Schwerpunkte der afrikanischen Sammlung liegen im Bereich Zentralafrika mit Angola, Kongo, Kamerun, Zentralafrikanische Republik und Ruanda sowie Nordost- und Ostafrika mit Äthiopien, Sudan, Somalia, Uganda, Kenia und Tansania. Seit 1974 wird die historische Sammlung durch Werke zeitgenössischer Kunst ergänzt

Das Haus ist am Schaumainkai 29 bis 37 zu finden. Es ist Dienstag sowie Donnerstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet, Mittwoch bis 20 Uhr. Der Eintritt kostet sieben Euro (ermäßigt 3,5o Euro). Jeden letzten Samstag im Monat ist der Eintritt kostenlos. Kinder bis sechs Jahren zahlen  grundsätzlich nichts. Das Museum ist mit Bus 46 sowie mehreren U-Bahn- und Straßenbahnlinien zu erreichen. Weitere Infos unter http://www.weltkulturenmuseum.de.

Beim nächsten Mal sehen wir uns bei unserer Reise durch die Museen der afrikanischen Kunst im hohen Norden wieder.

 

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