Ich gehe jetzt einfach Mal eine Wette ein. Nur wenigen in Deutschland oder Europa überhaupt können mit den beiden Begriffen Iwo Eleru und Kintampo etwas anfangen. Weite mehr wahrscheinlich mit den Worten Neandertal und Stonehenge. Genau: Die beiden letzteren sind wichtige archäologische Fundorte in Europa. Selbst wer es mit der Archäologie nicht ganz so hat, der wird das wahrscheinlich wissen.
Aber selbst Kenner dieser wissenschaftlichen Disziplin können mit den beiden afrikanischen Orten – in Nigeria und Ghana gelegen – kaum etwas anfangen. Iwo Eleru ist ein wichtiger Fundort mit Artefakten aus der Steinzeit, Kintampo gab einer Kultur aus dem ersten vorchristlichen Jahrtausend den Namen.
Das soll nur ein kleines Schlaglicht sein. Ich bitte mich jetzt nicht falsch zu verstehen: Ich mache niemanden einen Vorwurf, so etwas nicht zu wissen. Wie käme ich dazu. Denn selbst derjenige, der sich dafür interessiert, hat es schwer, an dieses Wissen zu gelangen. Ich musste mich dafür durch relativ alte wissenschaftliche Zeitschriften kämpfen – geschrieben in englischer und französischer Sprache.
Wer sich mit afrikanischer Geschichte und Kultur auseinandersetzen will, muss dazu erst einmal die Gelegenheit dazu haben. Ich bin bisher nur auf ein Buch auf Deutsch gestoßen, das sich mit der grundlegenden Archäologie Afrikas beschäftigt. Im Internet: Fehlanzeige. Und nur wenig gibt es über Kunst und Kultur.
Wie habe ich mich deshalb gefreut, als ich auf einige Internetportale stieß, die sich zur Aufgabe gemacht haben, grundlegende Informationen darüber zusammenzustellen.
Als erstes will ich hier afrika-heimat.eu nennen. Dort sind noch nicht die Spezialinfos zu finden, das kommt später. Aber immerhin: Die Betreiber haben sich viel Arbeit gemacht, und erst einmal über alle afrikanischen Länder grundlegende Informationen zusammengestellt: über Geographie, Politik und Geschichte.
Es gibt einen Überblick über kulturelle Grundlagen. Nun gut, was ich bisher genannt habe findet sich vielleicht auch in einem guten Lexikon. Einmal ganz abgesehen von der Frage, wer denn wirklich zu Hause Lexika wälzt. Aber es findet sich auf dieser Internetseite eben mehr. Die Macher können es sich wirklich vorstellen, dass Menschen Urlaub in Afrika machen. Und zwar nicht nur in den Touristenressorts in Kenia oder Südafrika – nein auch in Nigeria oder der Elfenbeinküste. Unter Reiseinformationen gibt es Tipps über Sehenswertes. Außerdem haben die Betreiber eine Liste von Bau- und Naturdenkmälern des Kontinents zusammengestellt.
Außerdem finden sich Zeilen über aktuelle Musik und Literatur. Das Portal zeigt so sehr gut, dass es eben sehr viel Interessantes in Afrika gibt – fernab der Katastrophen, die vor allem Eingang in die Medien geben. Denn auch im Internet gehört unser vorgestelltes Angebot zu den Ausnahmen, auch dort gibt es viel mehr Nachrichtenportale, die sich nur allzu gern auf Bombenanschläge und Bürgerkriege stürzen. Schaut doch mal rein und schreibt mir Eure Eindrücke.