Kultur

Kulturelles aus Afrika und afrikanische Kultur bei uns

Stolen from Africa


Menschen mit afrikanischen Wurzeln leben verstreut auf der gesamten Welt. Darüber gilt es jetzt nicht zu jammern. Die Geschichte hat das eben so hervorgebracht. Es ist aber gut, wenn sich Menschen, deren Vorfahren in Afrika lebten, ihrer Geschichte und ihrer Kultur bewusst sind.

Das ist das Bestreben einer Initiative, die im kanadischen Toronto ihren Sitz hat. Sie nennt sich plakativ Stolen from Africa . Was ja streng genommen auch so stimmt. Und sie ist nach eigenen Worten durchaus erfolgreich. 2004 gegründet ist sie mittlerweile unter anderem in den USA, in Jamaika, in Südafrika, in Ghana und in Russland aktiv. Mittlerweile mach nicht nur Menschen mit afrikanischen Wurzeln mit.

Wie gesagt, Stolen from Africa will das historische und kulturelle Bewusstsein stärken. Es gehe darum, Vorurteile über Afrikaner und Afrika abzubauen. Das ist nun wirklich notwendig! Es sollen Wege gefunden werden, den Rassismus effektiv zu bekämpfen.

Die Organisation versucht das mit verschiedenen Projekten zu erreichen: Sie stellt Dokumentationen zusammen, bei denen etwa der Weg der Sklaven in Amerika nachgezeichnet wird. Die Ergebnisse werden Universitäten als Lehrmaterial zur Verfügung gestellt. Es werden Workshops für Jugendgruppen, Studenten, Lehrern und weiteren gesellschaftlichen Gruppen zu verschiedenen Themen angeboten. Beispielsweise wurde auch ein Mulitmedia-Projekt durchgeführt. Mittels Videos und Musik bekamen Menschen Einblicke in die Geschichte der Afrika-Stämmigen in Kanada.

Die Organisation will ein Sammelbecken aller Menschen sein, die sich für die Sache der Menschen mit afrikanischen Wurzeln interessieren und einsetzen. Offensiv wirbt sie auf der eigenen Internetseite für neue Mitglieder. Ziel ist, bis 2020 100 000 Menschen zusammengebracht zu haben.

Wer sich über die Arbeit der Gruppierung ein umfassendes Bild machen will, der muss nicht nach Canada fliegen, um dort an Veranstaltungen teilzunehmen. Auf eine speziellen Internetplattform www.stolenfromafrica.com ist in Wort und Bild, als Video- oder Audiomitschnitt, dargestellt, was die Organisation so alles unternimmt.

Dabei unterstützt Stolen from Africa Künstler mit afrikanischem Hintergrund auch dadurch, dass sie als Verkaufsplattform etwa für CD’s in Erscheinung tritt. Es macht sicherlich Sinn und ist keine vertane Zeit, sich bei Stolen from Africa einfach einmal umzusehen.

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Von wegen primitiv: Die Dogon


Dem Forscher Marcel Griaule haben wir es zu verdanken, dass die Geschichte und Kultur der Dogon überliefert ist. Diese Westafrikaner sind ein Beispiel dafür, wie wenig passend Begriffe wie „primitiv“ afrikanische Gesellschaften doch beschreiben.

Die Dogon leben heute hauptsächlich südwestlich des großen Nigerbogens in Mali. Die Geschichtsforschung geht davon aus, dass sie einst aus dem Gebiet des heutigen Burkina Faso in die jetzigen Siedlungsgebiete eingewandert sind. Weil sie von dort vertrieben wurden. Sie flohen vor den Reiterheeren der Mossi. Immer wieder mussten sie um ihre Existenz fürchten. Songhai, Bambara und Fulbe bedrängten sie. Letztendlich eroberten die Franzosen das Gebiet und machten auch den Lebensraum der Dogon zu einer ihrer Kolonien. Es dauerte bis ins Jahr 1921, bis das Areal endgültig befriedet war.

Bekannt sind die Dogon jedoch vor allem als Künstler. Sie schnitzen zum Beispiel Ahnenfiguren. Diese so genannten Tellem werden aus steinhartem Holz geformt und haben eine aschgraue oder rote Patina. Oft werden die Figuren mit zum Gebet erhobenen Händen dargestellt. Oder die Hand ist an die Ohrmuschel gelegt. Es gibt darüber hinaus zwitterhafte gestalten mit Bart und spitzen Brüsten. Eine große Anzahl von Gebrauchsgegenständen wie Schemel, Krüge oder Kultgeräte tragen figürliche Darstellungen dieser Art als Verzierung. An Reliefs von Türen, Schlössern und Fensterläden finden sich eher geometrische Formen.

Vor allem sind sie aber bekannt für ihre berühmten Masken. Das prächtigste Stück im künstlerischen Repertoire ist die rund zehn Meter hohe Muttermaske. Sie ist einer Schlange nachgeformt. Für den Maskenkult gibt es verschiedene Geheimgesellschaften.

Viele Dogon gelten noch als Anhänger von traditionellen Religionen. Darüber hinaus gibt es unter ihnen Christen und Moslems. Bei der traditionellen Landwirtschaft der Dogon ist der Hirseanbau besonders wichtig. Reis, Bohnen und Mais waren und sind darüber hinaus von Bedeutung. Gezüchtet werden Schafe und Ziegen. Die Handwerkskunst ist traditionell aufgeteilt in Kasten. Es gibt Schmiede, Holz- und Lederhandwerker – aber auch die Grioten, die Herolde und Sänger.

Ich verweise auf die angegebene  Literatur bei den vorigen Posts über Volksgruppen.

 

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Ashanti – Goldsucher und Architekten Afrikas


Sie gehören zu den bekanntesten Volksstämmen in Westafrika. Ich spreche von den Ashanti, die im heutigen Ghana beheimatet sind. Es gibt keinen klaren Beweis  für ihre Herkunft. Einer Legende nach waren sie aus dem früheren Reich Mali (nicht verwechseln mit dem heutigen Staat Mali) nach Süden ins heutige Ghana gezogen. Demnach wollten sie nicht den islamischen Glauben annehmen und haben sich deshalb eine heue Heimat gesucht.

Kwabia Amenfi war nachweislich um 1680 ein Herrscher über mehrere Kleinstaaten der Ashanti. Osei Tutu schaffte es um 1700, diese zu einem einheitlichen Reich zusammenzuschließen. Zu seinen Glanzzeiten weitete das Reich seine Grenzen weit über das heutige Ghana hinaus aus. Die Herrscher holten sich sogar europäische Militärberater, die  Soldaten an Feuerwaffen ausbildeten.

Seit dem frühen 19. Jahrhundert versuchten die Briten Einfluss zu gewinnen. Es waren letztendlich fünf Kriege notwendig, bis das endgültig gelungen war. Als 1901 Kumasi endgültig gefallen war.

Die Ashanti  waren die ersten Goldsucher in Afrika.  Das Gold war ein Eckpfeiler für den Reichtum in den vergangenen Jahrhunderten. Nicht umsonst heißt der Küstenabschnitt, an dem Ghana liegt, Goldküste. Seit dem 19. Jahrhundert wird das Erz industriell abgebaut.  Grundsätzlich ist aber die Landwirtschaft prägend für die Bevölkerung. das Klima ist  vor allem passend für den Anbau von Kakao. Er ist weiterhin ein  wirtschaftliche Rückgrat.  Weiterhin hat die Holzverarbeitung eine bestimmte Bedeutung.

Ein wichtiges kulturelles Element ist die Baukunst.  Typisch sind aus Lehm und Flechtwerk gebaute Häuser, die mit Palmblättern bedeckt sind.  Oftmals sind die unteren Mauerbereiche mit Symbolen geschmückt. In kleineren Dörfern ist dieser traditionelle Baustil bis heute zu beobachten. Lehm und Flechtwerk gehören in ganz Westeuropa zum Baustoff für Häuser und Gebäude.

Traditionelle Religionen sind nicht total ausgestorben. Experten sagen, dass ei n Drittel der in Ghana legenden Menschen solchen Religionen noch angehören. Schreine auch im Ashanti-Land zeugen davon.

Literatur: Jojo Gobbinah, Ghana – Praktisches Reisehandbuch für die Goldküste Westafrikas, Frankfurt am Main, 1993.

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Die Nupe halten zusammen


Sie sind geschickte Handwerker. In vielen Bereichen haben sich die Nupe einen sehr guten Ruf erworben. Sie begegnen uns als Schmiede, Bronze- und Silberschmiede, Weber, Hersteller von Glasperlen, Töpfer oder Instrumentenbauer. Vor allem haben kunstvoll verzierte Kalebassen, die vor dem Eingravieren der geometrischen Figuren blau, rot oder gelb eingefärbt werden, die Nupe bekannt gemacht. Kalebassen sind flaschenartige Gefäße. Die Handwerker in Zünften zusammengeschlossen, die einen hohen Organisationsgrad besitzen.

Die Nupe leben nördlich des Niger im nördlichen Nigeria und den angrenzenden Staaten. Rundhütten, deren Mauern verziert sind, und umzäunte Gehöfte sind ihre traditionellen Wohnstätten. Wie viele andere Volksgruppen in Nigeria gibt es ein traditionelles Oberhaupt, das heutzutage vor allem noch gesellschaftliche Aufgaben hat. Es ist der Emir von Bida – der Hauptstadt der Nupe.

Obwohl die Mehrzahl der Nupe mittlerweile längst zum Islam übergetreten ist, haben einige von ihnen sich ihre ursprüngliche Religion bewahrt. Bemerkenswert sind die traditionellen Höflichkeitsformen und Begrüßungsrituale.

Die Nupe bilden trotz vieler gruppenspezifischer kulturellen Besonderheiten eine geschlossene ethnische Einheit. Was eigentlich nicht verwundert, sind sie doch überall, wo sie leben, in der Minderheit. Das schweißt zusammen. Grundpfeiler des Zusammenhalts sind die Sprache und die Traditionen.

In der Stadt Pategi – in der Nähe der großen Stadt im Nordwesten Nigerias – zeigt sich das in besonderer Weise. Jedes Jahr im Februar oder März findet dort eine farbenfrohe Regatta statt. Und zwar dort, wo der Fluss Kaduna in den Niger mündet. Das Fest soll die Einheit und die Geschlossenheit der Nupe verdeutlichen.

Ich verweise auf die bisher in den Posts über die Volksgruppen genannte Literatur.

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Die Fulbe – Bewohner der Savanne


Sie sind bekannt als Viehzüchter. Im Norden Nigerias gehen die Fulbe nach wie vor dieser landwirtschaftlichen Tätigkeit nach. Ihr Lebensraum erstreckt sich insgesamt von Senegal bis zum Tschadsee. Sie gehören zu den Afrikanern, die vor allem die Savanne bewohnten. Und dort als Nomaden lebten und leben. Auch wenn viele von ihnen mittlerweile sesshaft geworden sind. Im Norden Nigerias haben sie sich sogar zu einer Art Bildungselite entwickelt. Die Forschung geht davon aus, dass sie einst aus dem Senegal-Tal eingewandert sind.

Wie andere Gruppen aus dieser geographischen Region haben sie vor Jahrhunderten den Islam angenommen. Und politisch so an Bedeutung gewonnen, dass sie in einigen Emiraten rund um den Tschadsee die Herrscher stellten. Wohl auch, weil sie als religiöse Eiferer galten und den so genannten Heiligen Krieg nach Westafrika brachten. Die auf diese Weise entstandenen traditionellen Herrscher-Sitze gibt es teilweise bis zum heutigen Tag. Allerdings ist ihre politische Bedeutung seit der Kolonialzeit weit geringer als damals. Der Sultan von Sokoto gilt aber heute noch als der höchste islamische Titelträger der Region.

Im Laufe der Zeit haben sich die Fulbe mit den Haussa so vermischt, dass viele von ihnen ihre eigentliche Muttersprache nicht mehr beherrschen. Sie wird heute nur noch in wenigen Regionen gesprochen. Die Fulbe haben sich den Haussa so angenähert, dass es in Sachen Religion, Kultur und Lebensart keinerlei Unterschiede mehr gibt. Eine Ausnahme sind diejenigen, die bis zum heutigen Tag als Nomaden leben. Sie legen großen Wert auf ihre Herkunft.

Allerdings haben die Fulbe ein typisches Aussehen, dass sie von den übrigen Ethnien in Westafrika durchaus unterscheidet: eine hellere Hautfarbe, dünne Lippen und ein langes Haar. Kunstvolle Frisuren bei den Frauen sind die Folge. Der traditionelle Fulbe-Mann trägt einen großen Stock – oftmals quer über die Schultern. Statt dem Begriff Fulbe begegnet uns für das selber Volk auch der Begriff Fulani.

Ich verweise auf die Literaturhinweise im Post über die Yoruba.

 

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Haussa – die erfolgreichen Händler


Sie sind eine wichtige Bevölkerungsgruppe in Westafrika. Vor mehr als tausend Jahren sind sie in ihre heutigen Wohnsitze im Norden Nigerias eingewandert. Weit darüber hinaus sind die Haussa als Händler bekannt. Sollte man ein eine bestimmte Ware nicht auf dem Markt finden, genüge es, mit einem Haussa-Händler Kontakt aufzunehmen. Binnen weniger Stunden würde er den Wunsch erfüllen. Es würde ihm auch gelingen, Wasser an Menschen zu verkaufen, die am Fluss oder am Meer leben. Solche Geschichten erzählen sich die Afrikaner über die Haussa.

Sie haben sich aber auch als geschickte Handwerker einen Namen gemacht. Berühmt sind die Stofffärber aus Kano im Norden Nigerias. Sie haben auch auf andere Art und Weise den Menschen der Savanne am westlichen Rand der Sahara beeinflusst und deren Kultur ihren Stempel aufgedrückt: Weit über ihre Grenzen hinweg ist ihr bekanntes Gewand, die Baba Riga, typisch geworden für die Muslime in der Region. Es handelt sich dabei um ein lose fallendes, oftmals reich besticktes Gewand. Es wird über einer weiten Hose und einem Turban getragen. Dabei ist Weiß die dominierende Farbe.

Die Sprache der Haussa umfasst ein reichhaltiges Vokabular. Experten sprechen von einem musikalischen Klang und von einem großen Schatz an Sprichwörtern.

Relativ früh entwickelten sie staatsähnliche Strukturen im Bereich des Tschadsees, die teilweise bis ins 19. Jahrhundert eine wichtige Rolle in Westafrika spielten. Arabische Händler brachten den Islam zu den Haussa. Könige der Haussa nahmen gerne arabische Gelehrt in ihre Höfe auf. Wohl auch in diesem Zusammenhang steht die Legende, dass die Haussa von einem Königssohn aus Bagdad abstammen. Bayajidda verschlug es in die Stadt Daura. Dort zeigte er großen Mut im Kampf gegen eine Schlange, womit der das Herz der Königin eroberte. Die einzelnen Staaten hatten sich aber schon vor der Islamisierung gebildet. Ihre Namen – etwa Kano, Katsina und Zaria – kennen wir heute noch als Städte im Norden von Nigeria.

Ich verweise auf die Literaturhinweise im Post über die Yoruba.

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Yoruba – die lebensfrohen Künstler


Afrikaner ist gleich Afrikaner. Das denkt vielleicht so eine rechte Dumpfbacke. Stimmen tut es selbstverständlich nicht. Genauso wenig wie alle Deutschen gleich sind. Versucht doch Mal, einen Bayern und einen Ostfriesen in einen Topf zu werfen. Da würden sich beide ganz schön bedanken.

Nein, in Afrika gibt es unzählige verschieden Volksgruppen mit einer eigenständigen und interessanten Kultur. Es wird höchste Zeit, dass ich Euch die vorstelle. Da ich mich in Westafrika – und besonders in Nigeria – am besten auskenne, fange ich dort an.

Die Yoruba gelten als lebensfrohes und stolzes Volk. Sie leben vor allem im südwestlichen Landesteil des heutigen Nigerias. Wir finden sie aber auch in Benin oder Togo. Der schlimme, schlimme Sklavenhandel hat darüber hinaus dafür gesorgt, dass Yoruba auch in Amerika und der Karibik leben. Das Yorubaland besteht aus mehreren Königreichen, die bis zum heutigen Tag bestand haben. Deren Chefs, Oni, Alafin oder Oba genannt, sind nach wie vor angesehen und werden von Politikern nach wie vor geachtet. Ob das Wort Königreich jetzt wirklich stimmt, bleibt dahingestellt. Es gibt im Deutschen schlichtweg keinen anderen Begriff.

Nach ihrer eigenen Überlieferung stammen die Yoruba aus dem Nordosten – wahrscheinlich aus dem Gebiet zwischen Tschadsee und Oberägypten. Bis zum Jahr tausend nach Christus sollen sie in den Süden gekommen sein. Ife war ihr erstes Zentrum. Nie bildeten sie einen zusammenhängenden Staat. Immer waren es einzelne Städte am Rand des Regenwaldes, die miteinander in Konkurrenz standen. Ife war auch das kulturelle Zentrum. Dort gab es sogar ein Orakel – ähnlich dem in Delphi in Griechenland.

Die Yoruba sind vor allem für ihr Kunsthandwerk bekannt. Die Bronze- und Terakottafiguren aus Ife sind weltbekannt. Diese Handwerkskunst ist Jahrhunderte alt. Viele Kunstwerke aus Yoruba-Händen zieren heutzutage Museen auf der ganzen Welt.

Wichtig war und ist außerdem die Landwirtschaft. Die Yoruba haben sich als Exporteure von Kakao einen Namen gemacht. Sie sind jedoch vor allem als Händler bekannt. Im 19. Jahrhundert haben sie sich früh den protestantischen Missionaren geöffnet. Deshalb sind viele unter ihnen bis zum heutigen Tag Christen. Überhaupt sind sie bereitwillig auf die Europäer, die als Kolonialherren kamen, zugegangen. Sie haben häufig europäische Schulen besucht und gehören deshalb bis heute zur Elite Nigerias.

In ihrer traditionellen Religion gibt es einen Hauptgott namens Olorun oder Olodumare. Es ist der Schöpfer der Welt. Wie bei vielen anderen afrikansichen Völkern aber auch gibt es darüber hinaus eine Vielzahl von weiteren Gottheiten.

Es ist jetzt nicht so einfach, so ohne weiteres deutschsprachige Literatur über die Yoruba zu bekommen: Zu empfehlen wären aber diese zwei Werke: Nigeria – Reiseführer mit Landeskunde von Eberhard Stahn. Und Schwarze Königreiche. Völker und Kulturen Westafrikas von Eno Beuchelt und Wilhelm Ziehr.

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Viel Afrika in Frankfurt


Eigentlich ist das ja ganz schön: Es gibt doch tatsächlich einige Städte in Deutschland, die sich wahrlich Zentren der Afrikaforschung nennen dürfen. Köln etwa habe ich Euch schon vorgestellt. Frankfurt gehört mit dazu. An der Goethe-Universität gibt es die Möglichkeit, Afrikanistik zu studieren. Die Schwerpunkte liegen hier auf den Sprachen Hausa, Swahili und Fula. Wer in Frankfurt Afrikanistik studiert, der hat gut e Chancen, den afrikanischen Kontinent schon als Student zu betreten. Sagen die Mitarbeiter des Instituts doch, wie wichtig die Kontakt mit dem Kontinent für die Studierenden ist. Es gebe engen Kontakt mit afrikanischen Universitäten.

Das ist aber längst noch nicht alles, was Frankfurt zu bieten hat. Es gibt das Zentrum für interdisziplinäre Afrikaforschung – kurz ZIAF genannt. Das ist ein Zusammenschluss von Wissenschaftlern aus sieben Fachbereichen der Universität Frankfurt. Auf deren Internetzseite finden sich Informationen über die Geschichte der Afrikaforschung in Frankfurt, die Aufgaben und Aktivitäten des Zentrums, afrikabezogene Veranstaltungen, Lehrangebote und Forschungsprojekte und zahlreiche weiterführende Links. Diese Forscher haben Lob verdient und mich an ihrer Seite. Sie zeigen, wie umfangreich sich Wissenschaftler und Studenten in Frankfurt mit Afrika beschäftigen. Der Kontinent ist Thema bei folgenden Studienfächern – neben der Afrikanistik: Anglistik, Ethnologie, Politikwissenschaft, Geographie, Archäologie und Archäobotanik, Humangeorgraphie und Paläobiologie.

Hier muss gesagt werden, dass sich nicht zuletzt Frankfurter Archäologen um Professor Peter Breunig um die Vorgeschichte der Gegend um den Tschadsee verdient gemacht haben. Breunig gehört zu einem der führenden Wissenschaftler, was die Vorgeschichte Westafrikas betrifft. Hut ab!

Und dann gibt es noch das Frobenius-Institut. Es ist benannt nach dem deutschen Afrikaforscher Leonhard Frobenius. Die Aufgabe der Einrichtung ist es, ethnologische, historische und prähistorische Forschungen zu betreiben. Seit der Gründung steht Afrika hier im Mittelpunkt. Im Blickfeld liegen aber auch Süd- und Südostasien, Australien, Süd- und Nordamerika sowie Ozeanien.

Es gibt zwar – abgesehen von Vorträgen – keine Lehrveranstaltungen für Studenten. Allerdings gibt es eine imposante ethnographische Sammlung. Sie umfasst etwa 5500 Objekte, mehrheitlich Gegenstände aus dem Bereich der Alltagskultur afrikanischer Gesellschaften. Einen besonderen Sammelschwerpunkt bildet die Keramik (etwa 1300 Objekte). Außerdem gibt es ein afrikanisches Mythen- und Märchenarchiv, ein Bilderarchiv, ein Felsbildarchiv, ein Fotoarchiv, ein mythologisches Bilderarchiv und ein prähistorisches Bilderarchiv. Dazu eine umfangreiche Bibliothek. Was also will der angehende Afrikaforscher mehr?

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Noch mehr Afrikaforscher aus Köln


Ich habe es voriger Woche ja schon gesagt: Köln ist ein Mittelpunkt der Forschung über Afrika zumindest in Deutschland. Und ein Zentrum für die Studentinnen und Studenten, die sich dafür interessieren. Weil es eben mehrere Institute gibt, die sich der Wissenschaft über Afrika verschrieben haben. Das schon vorgestellte Institut für Afrikanistik ist nur eines davon. Heute besuchen wir das Institut für Ethnologie in Köln.

Setzten sich Afrikanisten vor allem mit den Sprachen des Kontinents auseinander, geht es den Ethologen vor allem um Kultur und Gesellschaft von Volksgruppen geht. Das Kölner Institut gehört zu denen, die sich den afrikanischen Kontinent als Schwerpunkt herausgepickt  hat. Grundsätzlich geht es den Forschern in Köln darum, sozialwissenschaftliche Fragen zu beantworten. In diesem Wintersemester stehen West- und Südafrika besonders im Fokus.

Und dann gibt es in Köln noch die Buddler und Schaufler. Diejenigen, die in der Erde wühlen, um Interessantes aus der Frühzeit der Menschen zu erfahren. Gemeint sind die Archäologen. Wer meinen Texten schon länger folgt, der weiß, dass mir die besonders am Herzen liegen. Ich mich im Grunde als einer von ihnen bezeichne. In Köln ist es nun so, dass die Archäologie des afrikanischen Kontinents einen Schwerpunkt des Instituts für Ur- und Frühgeschichte bildet. Das ist schon so etwas wie ein Alleinstellungsmerkmal der Einrichtung.

Es gibt die Forschungsstelle Afrika als eine Abteilung des Instituts. Derzeit gibt es sechs Forschungsprojekte in Ägypten, im Tschad, im Sudan, im Kongo und in Namibia. Diese wissenschaftlichen Untersuchungen schlagen sich in zahlreichen Lehrveranstaltungen für die Studentinnen und Studenten nieder.

Partner der Forschungsstelle ist das Heinrich-Barth-Institut. Der Name Heinrich Part sagt Euch hoffentlich etwas. Denn die Gesellschaft gleichen Namens habe ich Euch ja schon vorgestellt. Dieses Institut widmet sich 1963 der umwelt- und kulturgeschichtlichen Forschung in den Wüstengebieten von Afrika. Das erstreckt sich von der Dokumentation von Felsbildern bis zum Versuch, das Natur- und Kulturerbe des Kontinents zu erhalten.

Die Lehrveranstaltungen für die Studentinnen und Studenten sind vielfältiger Natur: Es geht dabei um die Klimageschichte Afrikas, um Grabungsbefunde aus Afrika oder auch um Keramik aus Zentralafrika.

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Afrikanische Stimmung in Hamburg


Es war bisher ein toller afrikanischer Sommer. Das ist jetzt nicht mit Augenzwinkern gemeint wegen der Saharahitze der vergangenen Wochen. Nein – in allen vier Himmelsrichtungen fanden wunderbare, farbenfrohe Afrikafeste statt. Am kommenden Wochenende ist wieder der Norden drann. Traditionell dürfen sich die Gäste beim Afrikafestival Hamburg am letzten Wochenende im August 2015 in der Ottenser Hauptstraße einfinden, um gemeinsam ein fröhliches Wochenende zu verbringen. Auf zum Alafia-Altona-Open-Air-Festival.

Die Veranstaltung geht ins 13. Jahr. Und wieder werden neue und interessante Künstler präsentiert. So vermelden es zumindest die Organisatoren. Und die müssen es ja wissen. Das Fest ist zu folgenden Zeiten geöffnet: 28. August, 15 bis 23 Uhr, 29. August 12 bis 23 Uhr, 29. August 14 bis 18 Uhr und 30. August von 12 bis 19 Uhr. Eintritt wird keiner verlangt.
Das Afrikafestival-Hamburg wird vom Verein Alafia veranstaltet. Das heißt nicht, dass die bisherige Professionalität, die die Tanzquelle GbR und die Agentur-Alafia auszeichnete, verloren ist. Nein: als Privatpersonen sind sie Mitglieder im Verein Alafia. Das Organisationsteam – und das spiegelt auch unsere Idee vom Festival wider – setzt sich zusammen aus Afrikanern und Deutschen, Frauen und Männern. Es sind Menschen, die in Hamburg leben und somit auch die Vielfalt der Bürgerschaft spiegeln.

Das Festival findet inmitten einer Einkaufsstraße statt. Es liegt am Hauptausgang des großen Verkehrsknotenpunt in Hamburg, Bundesbahn, S-Bahn und Zentralbusbahnhof. Hamburg Altona ist sowohl ein arrivierter Stadtteil als auch einer mit einem sehr offenen Charakter. Die Besucherzahl des Festes ist nach den Worten der Veranstalter von Jahr zu Jahr angestiegen. Es gibt den traditionellen großen afrikanischen Basar am Bahnhof Altona, der circa 50.000 Besucher anzieht und von einem abwechslungsreichen Musikprogramm umrahmt wird. Er befindet sich in einer der Haupteinkaufsstraßen Hamburgs. Der große bunte Basar mit circa 40 Ständen zum Schoppen, Schlemmen – mit Gerichten aus Ghana, Senegal, Südafrika, Nordafrika, Eritrea und der Karibik -, Informieren – viele Initiativen präsentieren ihre Projekte – und Entdecken erwartet die Gäste.

Es besteht die in Norddeutschland seltene Gelegenheit, sehr umfassend originales Kunsthandwerk, authentische Musikinstrumente, Möbel, Küchenartikel, Mode und Informationen aus vielen Ländern Afrikas zu probieren und erleben – gegebenenfalls auch zu erwerben. So sagt es Alafia.

Der diesjähriger Schwerpunkt liegt auf afrikanischen Ökosystemen und ganz besonders auf den afrikanischen Elefanten. Das Elefantenjahr von Alafia begann mit der Ernennung des Elefanten zum Tier des Monats auf der Kinderseite Abenteuer Regenwald des Vereins. Es gab dazu einige Aktionen: einen stillen Protest gegen Elfenbeinhandel vor dem Chinesischen Konsulat in Hamburg, mehreren Unterschriftenaktionen. Dieses Jahr sind außerdem noch mehrere Schulbesuche und ein großer Elefantenmarsch im Oktober geplant. Außerdem unterstützt der Verein den Aufbau einer Elefantenwaisenrettungsstation in Tansania.

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